Wieso haben ich eigentlich Blogger gewählt?
Die Wahl fiel zunächst aufgrund eines vorhandenen Google-Accounts. Ich dachte mir, es wäre eine super Idee, wenn ich mich nicht extra irgendwo anders anmelden müsste. Außerdem hatte ich von den vielfältigen Möglichkeiten gehört, mit denen man in Blogger seine Seite nach seinen Wünschen designen kann.
Was kann man mit Blogger - und was nicht?
Nach ca. einem Monat wage ich mich mal an ein kleines Fazit heran: Blogger kann vieles, aber nicht alles und auch nicht alles, was es kann, kann es gut.
Zwar hat man bei Blogger die Möglichkeit, das Blog mithilfe von HTML und CSS seinen Wünschen entsprechend zu gestalten, dieser Prozess gestaltet sich aber vor allem für Anfänger wahrscheinlich als schwierig bis nicht machbar, da die HTML-Dateien doch sehr fortschrittlich geschrieben sind und man anfangs kaum weiß, wo man mit seinen Wünschen eigentlich anfangen soll. Die Idee ist also gut, bei LiveJournal hatte ich als damals noch blutiger Anfänger in Sachen Bearbeitung aber deutlich weniger zu tun, für sehr ähnliche aufgebaute Layouts.
Das Schreiben von Einträgen in Blogger gestaltet sich als wirklich einfach: Man gibt einen Titel ein und schreibt einen Inhalt. Textgröße, -farbe und -hintergrund lassen sich verändern, Links und mediale Inhalte sind schnell eingefügt und auch weitere Optionen stehen zur Verfügung. Im Grunde eigentlich nahezu alles, was auch das vordergründige Word zu bieten hat. Man kann schnell zwischen dem Text- und HTML-Editor switchen, allerdings mit dem Nachteil, dass man sich sofort wieder am Anfang des Textes befindet. Will man irgendwo in der Mitte eines längeren Textes etwas ändern, kann man sich durchaus eine Weile durch das HTML-Wirrwarr fummeln (vor allem als Anfänger), bis man die richtige Stelle gefunden hat.
Dasselbe "Problem" hat scheinbar aber auch Wordpress.
In den Einstellungen kann man festlegen, wie z. B. Kommentare gehandhabt werden. Ich schaue jeden Tag in meinen Blog, kann daher auch jeden Tag neue Kommentare freischalten. Wer allerdings vielmehr unterwegs postet und selten auf sein "Dashboard" (quasi ein Startbildschirm des Blogs) schaut, der sollte Kommentare nicht moderieren. Bis diese dann nämlich erscheinen, könnte das eine Weile dauern und damit sind Leser sicherlich eher weniger zufrieden. Ich zumindest würde einen Blog, der meinen Kommentar nach einigen Tagen immer noch nicht drin hat, eher vernachlässigen.
Was mir ganz und gar nicht gefällt ist, dass sich nicht in jedem Teil der Seite die gleichen oder überhaupt HTML-Tags einbinden lassen. Will ich z. B. unter ein Widget einen Link platzieren, so kann ich das meist einfach nicht. Die einen Links werde ignoriert, die anderen falsch angezeigt, bei wiederum anderen sagt mir Blogger, dass diese Tags nicht gültig sind... Da lob ich mir bei Wordpress, dass man von vornherein sieht, in welchem Widget man überhaupt Text platzieren kann und in welchem nicht. In den meisten Fällen ist es zwar Zweiteres, dafür funktionieren in den anderen Fällen auch meine Links einwandfrei.
Was mich letzten Endes davon überzeugt hat, Wordpress eine Chance zu geben, sind die Menüs. Während man bei Blogger nur schwierig verschiedene Links in einer Menüleiste platzieren kann, stellt man sich bei Wordpress einfach ein Menü zusammen und setzt es an die richtige Stelle, ganz egal, ob man dort Seiten verlinkt, Kategorien oder andere Links setzt.
Zwar ist AdSense für viele Blogger wohl ein absolutes Plus, da ich aber mit meinem Blog kein Geld verdienen möchte, erübrigt sich für mich dieser Vorteil. Auch das Statistik-Tool nervt mich ein wenig. Immer wieder klicke ich auf die Option "Eigene Seitenaufrufe nicht verfolgen, aber nicht immer klappt das auch. So weiß ich leider nie, wie viele Besucher ich wirklich hatte, da einige Seitenaufrufe auch von mir stammen können. Jedes mal wenn ich etwas gepostet habe und es mir ansehen will, könnte es sein, dass dieser Aufruf mitgezählt wird. Das habe ich bei Wordpress bislang nicht feststellen können.
Der erste Nachteil, den ich bei Wordpress aber schon festgestellt habe, ist folgender: während ich in Blogger Einträge, die ihr Erscheinungsdatum in der Zukunft haben, nutzen konnte, um sie ganz oben in der Liste zu platzieren, scheint Wordpress diese Einträge lediglich zu archivieren mit dem Zusatz: "ausstehend". Das Problem habe ich zwar folgendermaßen "gelöst": Ich habe die Unterseite "Über mich" als landing page festgelegt und die nötigen Artikel dort verlinkt. Das aber auch nur, weil mir keine bessere Lösung einfiel.
Was die Designs angeht, so hat Blogger wahrscheinlich die größere Freiheit. Es kommt zwar immer auf das Theme an, welches man gewählt hat, dennoch habe ich beim Ausprobieren sehr vieles verändern können. Unter Wordpress gibt es einige Optionen (Fonts ändern oder CSS bearbeiten) nun zum kostenlosen testen, allerdings wollte mir Wordpress einfach nicht anzeigen, wie mein Blog denn nun mit einer anderen Schrift aussehen würde. "Kann ... nicht anzeigen" steht dort. Und das wars. Schade eigentlich, wäre sicherlich eine richtige Bereicherung! Das ist ein definitiver Pluspunkt für Blogger, wobei ich evtl. auch damit leben kann, dass meine Schrift eben sehr... "steril" ist. Im Moment muss ich aber sagen, dass mir meine Seite bei Wordpress vom Design her besser gefällt, als die bei Blogger. Das liegt wahrscheinlich am Theme, Château, das mich ehrlich gesagt sehr beeindruckt hat. Da geize ich mal nicht mit Links. Das Theme ist wirklich gelungen!
Ein Vorteil für Blogger scheint mir aber die etwas größere Auswahl an Widgets. Falls es bei Wordpress mehr gibt, als die, die im Widgets-Bereich angeboten sind, so teilt mir das bitte mit. Soweit vermisse ich aber z. B. den Besucherzähler.
Ein weiterer, wirklich wichtiger Vorteil von Wordpress: die URLs enthalten den gesamten Titel, während bei Blogger die URL gekürzt wird. Das führt dazu, dass die URLs teilweise unsinnig wirken und von Suchmaschinen wahrscheinlich auch weniger gut gefunden werden. Wordpress: Daumen hoch.
Das letzte, was mir spontan einfällt, ist die Suchfunktion. Nachdem jemand versucht hatte, in meinem Blog einen Artikel anhand einiger Suchbegriffe zu finden und daran gescheitert ist, habe ich selbst einmal den Versuch gewagt: ich hatte nach den drei Begriffen "Gothic", "Nachrichten" und "Review" gesucht und in zwei von drei Fällen war der richtige Artikel nicht dabei. In einem davon fand die Suche sogar keinen einzigen Artikel. Sehr schade. Bei Wordpress funktioniert die Suche absolut einwandfrei.
Zusatz: Ich habe soeben einen weiteren Vorteil an Wordpress entdeckt: bekommt man Kommentare, kann man diese in Blogger zwar freischalten, danach muss aber erst zum Artikel wechseln, um dort eine Antwort zu schreiben (zumindest habe ich noch nichts besseres entdeckt). Bei Wordpress kann man eine Sofortantwort schreiben und diese zusammen mit dem Kommentar freischalten. Echt bequem!
Insgesamt ist es ein gefühltes Unentschieden. Daher auch an Euch die Frage: welches Blog gefällt Euch besser?
Viele Grüße,
Toni
Blogger läßt sich auch nicht anpingen. Und ich finde die Benutzung als Kommentator unkomfortabel.
AntwortenLöschenDie ganz harten machen es wie ich und hosten selbst. Da hat man die Macht. Ich habe Nucleus auf dem Server. Und es gibt noch sooo viel mehr Systeme...
Hi Ulf,
AntwortenLöschenDas mit dem Pingen kann man im Notfall ja auch manuell machen, ist aber echt umständlich. Bei Wordpress finde ich die Option "Update Services" z. Z. nicht, die das automatische Pingen ermöglichen sollen. Selbst hosten ist super, aber ich hab leider noch überhaupt nicht die Zeit, mich durch die verschiedenen Anbieter durchzusuchen. Wenn ich Glück hab schaff ich die drei Hausarbeiten dieses Semester schnell genug und wühle mich da mal durch :)