Samstag, 18. Juni 2011

Workshop - Meine eigene Homepage Teil: 2

Nun, da Ihr wisst, was Euch in diesem Workshop erwartet und Euch hoffentlich gut darauf vorbereitet habt, fangen wir doch direkt mit der ersten Lektion an.

Ich benutze z. Z. den Editor Phase 5, um Webseiten zu schreiben. Wer schon Erfahrung mit einem anderen Programm hat, hat einen Vorteil und sollte sein Programm weiter nutzen. Ich werde hier nicht weiter auf Phase-spezifische Details eingehen. Studenten relevanter Fächer (also Fächer, die sich mit IT, Computer, dem Ingenieurswesen oder ähnlichen Dingen beschäftigen) haben oftmals die Möglichkeit, sich über den MSDNAA kostenlos Software zu beschaffen. Auf der Homepage sind alle berechtigten Fächer und teilnehmenden Universitäten aufgelistet. (Die Universität zu Köln nimmt auf jeden Fall mit einigen Fächern teil.)

Falls Sie bereits einen Editor haben, überspringen Sie den nächsten Teil.

Um bspw. den Phase 5 zu installieren, müssen Sie nur den Anweisungen folgen. Laden Sie sich den Editor auf der Homepage herunter und öffnen Sie die heruntergeladene Datei (meist setup.exe). Duch den Rest werden sie ganz leicht geleitet.

Während das Programm nun installiert wird (das geht bei Phase eigentlich recht schnell), beginnen Sie mit der eigentlichen heutigen Lektion.

Jede Homepage findet ihren Anfang nicht in einem Editor, sondern für gewöhnlich auf einem ganz normalen Blatt Papier. Und ob Sie es glauben oder nicht, dieser Teil wird auf die gesamte Zeit, die Sie mit dem Erstellen Ihrer Homepage verbringen werden, gerechnet wahrscheinlich am meisten Aufwand erfordern, es sei denn, Sie sind einer derjenigen, die spontan ein perfektes Bild im Kopf haben und es sofort aufmalen können.
Sind Sie eher jemand wie ich, der immer und immer wieder Kleinigkeiten findet, die es zu verbessern gilt, versuchen Sie, sich von Ihren Vorstellung von Perfektion ein Stück weit zu trennen und erst einmal einfach kreativ zu sein.

Denn im allerersten Schritt jeder Homepage, wird zunächst aufgemalt, wie die Seite ungefähr aussehen soll. Ungefähr.

Im ersten Teil haben Sie bereits alle wichtigen Elemente, die Ihre Homepage enthalten soll, zusammengetragen und sich versucht vorzustellen, wie das Endergebnis aussehen soll.
Im zweiten Teil wird es um eine erste, nicht-digitale Realisierung dieser Vorstellungen gehen.

Machen wir uns aber zunächst einmal mit dem grundlegenden Aufbau einer Homepage vertraut. Um sich nebenher etwas inspirieren zu lassen, surfen Sie einfach durchs Internet, rufen Sie Homepages von Personen oder Institutionen auf, die dem von Ihnen gewählten Schema am ehesten entsprechen.

Eine Homepage zieht sich über den ganzen Bildschirm. Bildschirm ist aber nicht gleich Bildschirm! Für Neulinge auf diesem Gebiet sei zu sagen: für den Aufbau einer Homepage ist es tatsächlich wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass jeder Nutzer einen anderen Bildschirm hat.
Zentral ist natürlich die Größe: Auf einem Netbook z. B. werden Internetseiten kleiner dargestellt, hat man das nicht von Anfang an bedacht, kann es passieren, dass die Seite entweder völlig verzerrt oder nur der linke obere Teil angezeigt wird.
Bedenken sollte man aber auch, dass eine Seite auf einem großen Bildschirm viel kleiner wirken kann, als auf einem kleinen.

Die fertige Seite wird aus vielen Bereichen bestehen, die jeder für sich aus weiteren Bereiche oder Inhalt bestehen werden. Diese Bereiche kann man von einander abgrenzen, durch Raum oder aber durch Linien.
Doch kann ein Haufen Trennlinien eine Seite "zukleistern", wohingegen zu wenig Trennung unübersichtlich wirken kann. Hieran will gedacht werden, wenn man eine Homepage gestaltet.

Bei der Wahl der richtigen Farben (näheres später) sollte man ebenfalls nicht außer Acht lassen, dass eine Seite schnell wie ein Wasserfarbkasten aussehen kann, der sprichwörtlich in den Augen brennt.
Und auch bei der Schrift sollte man sich nicht zu viel Abstruses vornehmen: denn letztendlich will man eine Seite ja lesen und nicht nur angucken.

Und obwohl die eigentliche Arbeit an diesen Kleinigkeiten erst später beginnt, sollte man sich Gedanken darüber machen.

Für gewöhnlich hat eine Homepage eine Navigation: eine Liste aus Stichpunkten, gut sichtbar angebracht, die der Übersichtlichkeit der Homepage und dem schnellen Auffinden einzelner Themenbereiche dienen.
Und da war auch schon das Stichwort: gut sichtbar angebracht sollte die Navigation sein und übersichtlich.
Die meisten packen ihre Navigation an die Seite (meist links) oder horizontal an den oberen Rand. Nach oben und nach links schaut der Mensch zuerst, denn das ist die allgemeine Leserichtung (was nicht bedeutet, dass in China oder Japan die Navigation rechts stehen sollte, auch dort schreibt und liest man in den neueren Medien von links nach rechts). So kann man eigentlich nichts falsch machen.
Mit der Übersichtlichkeit hingegen kann so einiges schiefgehen. Ich erinnere mich gut an einige große Internetseiten, die so viel Inhalt auf so wenig Platz zu pressen versuchten, dass man sich im Menü so gar nicht mehr zurecht fand. Die Navigation sollte kompakt sein, man sollte aber auch versuchen, sie nicht allzu sehr zu komprimieren. Hier und da vielleicht lieber versuchen, Inhalt unter einem anderen Oberbegriff zusammen zu fassen.

Und da wären wir auch: Oberbegriffe.
Denken Sie in Kategorien! "Was ich gerne mache" wird zu "Hobbies", "Womit ich mich gut auskenne" wird zu "Fachgebiete". Eine längere Überschrift können Sie später im Inhalt einfügen.
Hier auch wieder der Tipp: schauen Sie sich Webseiten an und beurteilen Sie selbst, was Sie als Leser der Seite gut und bequem finden und was Sie eher stört. Versuchen Sie dies bei Ihren Überlegungen mit ein zu beziehen.

Und was Sie sich letztendlich auch noch überlegen sollten: wo soll welcher Inhalt eigentlich hin?
Muss wirklich alles in die Navigation oder wäre nicht ein Button wo anders auf der Seite die bessere Wahl?
Wo bringe Verknüpfungen zu anderen Seiten an (viele Vernetzen Portale wie Facebook oder Twitter direkt mit ihrer Homepage), sodass sie gut sichtbar sind, aber nicht stören?
Über welchen Raum soll sich Text auf meiner Seite erstrecken? Soll er zentral von oben nach ganz unten laufen (bietet sich bei viel Text an) oder sollte er in einem oder mehreren kleineren "Blöcken" verteilt sein?
Möchten Sie vielleicht später eine Hintergrundgrafik verwenden, die man gut sehen soll? Dann sollten Sie den Textbereich auf ein kleineres Fenster begrenzen.
Oder bevorzugen Sie einfach ein eher minimalistisches Bild und möchten den gesamten "Körper" ihrer Seite auf eine kleine Fläche legen?

Machen Sie sich ruhig länger Gedanken, probieren Sie Alternativen aus, versuchen Sie, sich nicht an einem bestimmten Bild festzukrallen.

Ein kleiner Zusatz zu den "Bereichen", die ich die ganze Zeit anspreche.
Im Web kommt man heute kaum mehr ohne die sogenannten "divs" aus. Divs (ein div) sind Bereiche im Raum ihres Browsers, die technisch zusammengehören.
Nehmen wir an, Sie wollen eine Seite mit einer Navigation, einem Inhaltsbereich, einem Header (der "Kopf" ihrer Seite) und einem Footer (quasi die Fußzeile) erstellen.
Würden Sie diese Bereiche einfach hintereinander notieren, sähe ihre Homepage wie eine bloße Untereinanderreihung verschiedener Inhalte aus. Denn im Browser steht alles zunächst nebeneinander, wird der Platz nach rechts hin jedoch knapp, wird der Inhalt nach unten verschoben. Übrigens etwas, was Sie sich für später merken sollten.
Divs sind deswegen hilfreich, weil man sie mithilfe von CSS formatieren und an eine bestimmte Position im Browser setzen kann, sodass die Seite dynamischer wirkt und sich viel mehr Möglichkeiten, kreativ zu sein, bieten. Überhaupt kommt heute kaum mehr jemand ohne CSS aus (auch wenn man gewisse Formatierungen des Textes und auch Bereiche, mithilfe von Tabellen, nur mit HTML bewerkstelligen kann).
Wer noch mehr Dynamik will, sollte sich allerdings irgendwann mit Programmiersprachen auseinandersetzen (z. B. Javascript und PHP). Das behandle ich in diesem Anfängerworkshop allerdings nicht.
Wir nehmen uns für unsere Beispielseite also zunächst einen großen Bereich (div1), in den wir dann divs für Navigation, Inhaltsbereich, Header und Footer (div2 bis div5) unterbringen. Und weil die Navigation sich alleine links so gut macht, packen wir den Rest mal in ein separates div6. Möchten Sie, dass der Footer direkt unter dem Inhalt ist? Dann machen Sie noch einen div7, in den Sie die divs für Inhalt und Footer reinpacken.

Die Sache mit divs ist, dass man sie jedes für sich bearbeiten kann. Sie können bei dem Beispiel oben später also nicht nur die einzelnen divs für Navigation etc. bearbeiten, sondern auch div1, das um die anderen divs herum liegt und auch div7, das zwei andere divs beinhaltet. So können Sie z. B. Inhalt und Footer insgesamt an eine bestimmte Stelle schieben und vielleicht auch einen gemeinsamen Rand (border) einrichten, aber auch jedes der beiden divs für sich noch einmal mit einzelnen Eigenschaften versehen.


Um das Ganze mit einem Beispiel mit Ihnen ganz sicher bekannten dingen zu verdeutlichen:
Stellen Sie sich vor, Sie haben einen großen Karton. In diesem Karton wollen Sie folgende Dinge packen: zwei Paar Schuhe, fünf Bücher, einen weiteren kleinen Karton und ein Bild.
Das Bild könnten Sie einfach irgendwo an den Rand tun, den kleinen Karton stellen Sie wahrscheinlich auf den Boden des großen. Die fünf Bücher werden Sie wahrscheinlich in eine Tasche oder Tüte packen oder zumindest in einer Ecke übereinander stapeln. Die Schuhe könnten Sie eigentlich einfach oben drauf werfen, aber wir wollen ja Ordnung halten und nichts dreckig machen, also packen wir die Schuhe, wer mag auch die einzelnen Paare, in eine Tüte und legen sie dann in den Karton.
Heraus kommt eine Art System: Dinge, die einfach gut in Kartons passen und nicht weiter stören, können leicht an den Rand gelegt werden (so wie z. B. unsere Navigation). Dinge, die zwar nicht einzeln verpackt werden müssen, aber dennoch zusammen bequemer zu lagern sind, werden zusammen verpackt (wie unser div6 für Inhalt, Header und Footer). Die Schuhe fallen ein wenig aus dem Rahmen: es sind nicht zwei gleiche Paare, dennoch sind beides Schuhe. Und so bietet es sich an, beides zusammen zu fassen (wie man es mit dem Inhalt und dem Footer machen könnte). Und wenn Sie mal einen kleinen Karton haben, den man ganz einfach verstauen kann, passt er überall rein: neben die Bücher, unter die Schuhe, neben das Bild oder auch oben drauf.

Mit einer Internetseite verhält es sich... ähnlich. Es ist, als würden Sie einen großen Karton mit vielen kleineren Dingen füllen und müssten darauf achten, was zusammengehört und was einfach zusammenpasst.

Haben Sie nun endlich eine allgemeine Vorstellung darüber gefunden, wie ihre Homepage aussehen soll, nehmen Sie sich ein Blatt Papier und einen Bleistift und fangen Sie an, ihre Vorstellungen aufzuzeichnen.

Fangen Sie an mit ihrem Bildschirm: zeichnen Sie ein großes Rechteck.
Darin platzieren Sie zunächst die nötigen Bereiche (divs) und darin die einzelnen Elemente (Navigation etc.). Keine Sorge, Sie können alles später noch ändern. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Sie die Aufteilung physisch parrat haben, um später Änderungen vorzunehmen oder Notizen daran zu machen.

Nun denn, fangen Sie an! Beginnen Sie, mit Ihrer eigenen Homepage!

Workshop - Meine eigene Homepage Teil: 1

Dies wird ein sehr kurzes, aber sehr wichtiger Eintrag.

Zuerst: Die Punkte in dieser und viele der Punkte in folgenden Lektionen beziehen sich nur auf Internetseiten, die der Darstellung von Inhalten dienen und nicht um bspw. Internetshops.

Bevor Sie mit der Gestaltung einer Homepage beginnen, sollten sie stichpunktartig aufschreiben, was ihre Homepage eigentlich ausmachen soll.

1. Für wen ist die Seite? Da gibt es mehrere (aber natürlich noch mehr) Möglichkeiten:
     - Sie wollen sich als Privatperson darstellen (Ich bin Soundso und lebe in Soundso und mach Diesundjenes gerne in meiner Freizeit)
     - Sie wollen sich als gewerbliche Person darstellen (Ich bin Soundso und ich biete Diesundjenes und falls Sie meine Dienste in Anspruch nehmen wollen, schauen Sie doch bitte ins Impressum)
     - Sie sind keine natürlich Person, sondern ein Unternehmen (z. B. Wir sind eine Arztpraxis mit dem Schwerpunkt Soundso mit Sitz in Soundso und machen folgendes: Dienst 1, Dienst 2, Dienst3...)
     - Sie sind zwar eine Person, möchten aber eine Homepage für eine andere Person erstellen (z. B. Dies ist eine Fanpage für Soundso, ich/wir bin/sind Betreiber mit Namen Soundso und wollen auf dieser Homepage Diesundjenes präsentieren
     - Sie sind eine Person, die über etwas ganz bestimmtes eine Homepage erstellen will (z. B. Ich bin Soundso und ich mag Diesundjenes und ich will auf dieser Homepage zeigen, was man mit Diesemundjenem alles machen kann)

Daneben gibt es noch einige andere Formen, aber das sind, denke ich, vorerst die wichtigsten.

2. (z. B. eher beim letzteren) Worum soll es gehen? Z. B.
     - Bücher
     - Filme
     - Musik
     - Schauspieler
     - Sport
     - Rezepte
     - Mode
     - etc.

3. Was soll gezeigt werden? Auf meiner Seiten soll es geben:
     - textuelle Informationen
     - Bilder
     - Videos
     - Links
     - diverse gesonderte Bereiche für verschiedene Kategorien des oben Genannten
     - etc.

4. Wie will ich mich präsentieren? (hängt stark mit 1. und 2. zusammen)
     - seriös
     - verspielt
     - lustig
     - als Kenner
     - künstlerisch
     - subtil
     - stilsicher
     - etc.

5. Welchen Umfang soll die Seite haben?
     - eine Seite, auf der alles steht
     - mehrere Seiten für mehrere Kategorien
     - wenige Seiten, aber viel Inhalt
     - einige Seiten mit wenig Inhalt
     - die Homepage soll vollgepackt werden mit allem Möglichen (nicht zu empfehlen)
     - etc.

Denken Sie in Ruhe darüber nach, was Sie mit Ihrer Seite ausdrücken möchten und lassen Sie ein Bild in Ihrem Kopf entstehen. Sind Sie so weit?

Dann weiter zu Teil: 2

Er liest mich - er liest mich nicht ::: Und wie ich meinen Blog bekannt machen will

Aller Anfang ist schwer und so habe auch ich damit zu kämpfen, dass mein Blog nicht unbedingt bekannt ist. Zwar lässt sich anhand der Statistiken erkennen, dass sich immer wieder einige hierher verirren, dennoch habe ich heute angefangen, nach Möglichkeiten zu suchen, meinen Blog etwas bekannter zu machen. Vielleicht findet sich ja der eine oder andere, der die Beiträge hier interessant findet!

Nun denn, auf gings also zur nächsten Suchmaschine und heraus kamen so Seiten wie "10 Tipps, wie sie mehr Besuchen für ihren Blog bekommen". Klingt zunächst nicht schlecht - leider habe ich aber einiges gar nicht verstanden. Zum Beispiel ist mir noch nicht ganz klar, wie Bookmarking mir Leser bringen soll oder warum ich tausend Seiten bei mir verlinken muss, in der Hoffnung, sie verlinken mich zurück.

Da traf ich auf BloggerUnited. Eine Seite, die sich zum Zeil gemacht hat, Blogger mit einander zu vereinen. BloggerUnited bietet Bloggern aller Richtungen an, ihren Blog dort kostenlos vorzustellen. Dies soll nicht nur helfen, Besucher und vor allem Blogger auf die eigene Seite zu locken, sondern auch die Möglichkeit geben, neue Blogs kennen zu lernen. Auf ihrer Facebookseite kann man außerdem neue Artikel posten, die für jeden Besucher der Seite einsehbar sind. Soweit ich gesehen haben, werden von Zeit zu Zeit auch Verlosungen veranstaltet, deren Gewinn ein Bannerplatz auf der Seite ist.
Es wird auch immer wieder über neue Blogparaden informiert, da werde ich mich noch eingehender mit beschäftigen!

Die Ideen klingen gut und vielversprechend. Neulich wurde auf der Seite eine andere Aktion, "Blogger pushen Blogger", veröffentlicht. Ich werde sie mir einmal anschauen.

Ich werde es mit der Blogvorstellung einmal versuchen und bin sehr gespannt was draus wird!

PS: Es würde mich wirklich sehr freuen, wenn der eine oder andere, der sich hierher verirrt, ein konstruktives Kommentar hinterlässt. Zum Thema - oder auch zum Blog selbst:
Wie findet ihr ihn? Was würdet ihr anders machen? Welche Themen interessieren euch und was würdet ihr hier gerne finden?

Viele Grüße,

Toni

Freitag, 17. Juni 2011

Eine allgemeine Einleitung zum Thema "Lernen"

Zunächst einmal sei gesagt: jeder Mensch lernt. Sei es bewusst oder unbewusst, freiwillig oder unfreiwillig, Gutes oder Schlechtes. Ohne darauf zu achten, lernen wir im Alltag so vieles - und zwar dauerhaft.
Z. B. lernen wir morgens, dass eine Kaffeemaschine unter anderem deshalb nicht funktionieren kann, weil ihr Stecker nicht eingesteckt ist. Und wir lernen, dass es wehtun kann, wenn wir vergessen, die Herdplatte auszumachen. Wir lernen, dass nicht jede Uhr gleich läut (und zwar blöderweise immer, die, auf die man zuletzt geguckt hat). Wir lernen Begriffe der Geschichte, der Politik, der Sozialwissenschaften und das nur, weil wir ein wenig Nachrichten gucken. Wir lernen, dass man morgens im Stress nicht mit Pantoffeln aus dem Haus gehen sollte. Wir lernen, dass so ein Benzintank auch mal leer sein kann. Und wir lernen, dass offene Fenster auch mal knallen können, wenn es draußen windig ist.
Und dann wären da natürlich noch die Kinder. Kinder lernen schnell und sie lernen alles, einfach alles. Gib einem Kind einen Stift und es wird lernen, wie er zu gebrauchen ist, ohne, dass man es erklären muss - früher oder später.

Doch wenn es darum geht, Dinge zu lernen, die nicht absolut notwendig, gar überlebenswichtig sind, tun wir uns häufig sehr schwer. Ein mögliches Talent zu bestimmten Dingen mal außen vor gelassen, gestaltet sich bspw. der Lernprozess einer Sprache für viele sehr schwerfällig. In der Schule hat es Jahre gedauert und woran erinnert man sich noch? Oh, wie oft ich den Satz schon gehört habe!

Hier also einige Tipps, wie man sich das Lernen etwas leichter machen kann.

Als erstes müssen Sie sich klar machen, das ein Lernprozess dauert. Mal mehr, mal weniger Zeit, aber er dauert. Oder haben Sie etwa kein zweites Mal vergessen, ein Gerät einzustöpseln und sich gewundert, wieso es nicht läuft?

Als zweites müssen Sie sich von Anfang an darüber im Klaren sein, dass Sie ohne Disziplin nicht viel erreichen werden. Alle Diäten der Welt helfen nicht, wenn man einfach nicht aufhören kann, das falsche zu essen.

Als drittes müssen Sie sich auf das Lernen vorbereiten. Denken sie darüber nach, wie viel Zeit Sie investieren wollen und können und machen Sie sich einen Stundenplan. Denn Zeitmanagement und Organisation sind bereits die halbe Miete.

Als viertes und das ist einer der wichtigsten Punkte: setzen Sie sich ein Ziel! Wie viel wollen Sie in einem von Ihnen vorgegebenen Zeitraum erreichen? Glauben Sie, Sie schaffen das? Ja? Also dann, das ist also ihr Ziel!
So ein Ziel muss und sollte nicht das Endziel sein. Arbeiten Sie in kleinen Schritten. (Beispiel Homepage: Ziel 1: ein Grundgerüst. Ziel 2: guter Inhalt. Ziel 3: ein schönes Design. Ziel 4: Feinheiten etc.)
Sie können sich aber auch Tagesziele oder Wochenziele setzen. Ganz, wie es Ihnen am besten passt und wie es Ihrer Meinung nach machbar wäre.

Als fünftes müssen Sie Ordnung schaffen. Ein eigener Bereich für ihr "Projekt" muss her. Das kann eine Mappe sein, in dem Sie alle Materialien aufbewahren, ein Ordner auf dem Desktop, in dem Sie alles abspeichern können oder auch ein Block, in dem sie sich Notizen machen. Versuchen Sie, nichts davon mit anderen Dingen aus dem Alltag zu mischen.

Als sechstes brauchen Sie das nötige Werkzeug. Das können Stifte sein, Wörterbücher, Editoren... Überlegen Sie sich gut, was Sie brauche, damit Sie nicht mitten in der Arbeit merken, dass Ihnen etwas wichtiges fehlt.

Als siebtes sollten Sie sich jemanden suchen, der Sie unterstützt, aber auch kontrolliert. Jemand, der sich Ihre Fortschritte regelmäßig anschaut (es muss nicht zwangsläufig jemand sein, der sich auskennt, siehe achtens), aber auch darauf achtet, dass Sie sich nicht gehen lassen und faul werden.

Als achtes wäre es hilfreich, wenn Sie einige Verwandte, Freunde oder Bekannte dafür begeistern könnten, sich Ihre Arbeit, wenn sie eines Ihrer Ziele (siehe viertens) erreicht haben, anzuschauen und Ihnen ihre Meinung dazu mitzuteilen. Es sollten ehrliche Menschen sein, die sich bei der Begutachtung Mühe geben.

Als neuntes, das ist optional, können Sie sich "Gleichgesinnte" suchen. Menschen, die Ihr Vorhaben teilen. Menschen, die sich gegenseitig unterstützen. Außerdem macht es zusammen einfach mehr Spaß und in kleinen Gruppen lernt es sich häufig effektiver: der eine versteht etwas und kann es den anderen erklären. Ein harmonischen Für- und Miteinander.

Als zehntes, das Beste kommt wie immer zum Schluss, sollten Sie eines nicht vergessen: Freizeit! Denn jedes selbstgewählte Vorhaben ist zum Scheitern verurteilt, wenn es zur Pflicht wird. Bedenken Sie, das neben all den Zielen, die Sie sich gesetzt haben, auch Ihre Freude am Projekt sehr wichtig für einen erfolgreichen Abschluss ist.
Wenn Sie merken, Sie kommen irgendwo nicht weiter, Sie das Gefühl haben, es wäre einfach nicht Ihr Tag, wenn Ihnen einfach alles auf die Nerven zu gehen scheint und Sie kurz davor sind, ihre Materialen wegzuwerfen: machen Sie eine Pause! Nehmen Sie ein heißes Bad, essen Sie etwas Leckeres, schauen Sie etwas im Fernsehen, was Sie sonst nie gucken würden. Entlasten Sie sich selbst für eine Weile vom Stress und tanken Sie neben Energie vor allem Motivation! So ein Hänger kann immer wieder vorkommen und man darf sich von ihm nicht herunterziehen lassen. Zeigen Sie es dem Hänger, in dem Sie Kraft schöpfen und beim nächsten Anlauf alles einfach besser läuft!

Und damit: viel Erfolg mit den Workshops und Seminaren, mit all Ihren persönlichen Vorhaben, mit Projekten und Träumen, die Sie sich erfüllen wollen!

Eure Toni

Ausgehtipps zum Wochenende - 17.06.2011

Hier wieder die Ausgehtipps für Freitag (heute) und Samstag in Köln!

Im Starz findet heute ab 22 Uhr die "ultimative all inclusive" Nacht statt. Für einen Eintritt (bis 1 Uhr) von 15€ (9€) für Frauen und 19€ (13€) für Männer gibt es bis 3 Uhr morgens alles gratis!
Samstag wird es hier richtig heiß: bei freiem Eintritt bis 0:00 Uhr gibt es die Candy Girls (wohl etwas für die Männer) und die Möglichkeit, an Fotoshootings teilzunehmen.

Im Nachtflug ist wieder Fashion meets Music angesagt und diesmal feiert man das Release des neuen Albums von LMFAO, die im Moment überall auf Platz 1 der Charts sind. Wie immer gibt es nette Giveaways!
Samstag wird hier "Schlaflos" gefeiert und der Name ist Programm: mit Live-Acts wird für Stimmung gesorgt. Und wer nach der Party nicht genug hat, kann umsonst zur Afterparty im Crystal gehen und die Nacht nie enden lassen!

Im Diamonds gibt es heute etwas für alle DSDS Fans: Linda Teodosius neue Single "Alive" wird präsentiert! Frauen haben bis Mitternacht freien Eintritt und bekommen einen Willkommenssekt.
Samstag geht es im Diamonds richtig zur Sache: es wird das RICH Girl gesucht! (RICH ist das Dosengetränkt, für das Paris Hilton wirbt). Außerdem wird das Playmate of the Year Mia Gray zu Gast sein! Hier wird Presse versprochen - also ein Must-Go für jeden, der gerne gesehen werden will!

In der Live Music Hall gibt es wieder die "poplife"-Party, mit Freibier von 21-23 Uhr und Longdrinks für nur 3 Euro.
Samstag gibt es wieder den Rockgarden mit Freibier bis Mitternacht!

Im Ding geht es heute wieder nur um RUM! Die beiden RUM-Kombis mit Cola und Orange gibt es für einen Euro plus viele günstige Getränke beim "Vorglühen" zwischen 22 und 23 Uhr.
Samstag wird wieder disDINGuiert mit Whisky Cola und Vorglühen!

Viel Spaß an alle Nachtschwärmer!

Eure Toni

Spiel den Mörder - Lucius

Bald kommt ein neues Spiel auf den Markt: Lucius.
Ein kleiner Junge, der Sohn Satans, muss alle Personen in seinem Haushalt umbringen - und das ohne, dass der Verdacht auf ihn fällt. Ziel des Spiels ist es also, die Tode der Personen so zu inszenieren, als seien es bloß Unfälle.

Auch wenn ich zugeben muss, dass die Idee wirklich faszinierend klingt, muss ich mich doch fragen: Ist das noch legal?
Viel wurde über die Wirkung von Shootern und sonstigen Spielen, die Gewalt fördern sollen, diskutiert. Und es ist bis heute nichts bewiesen: weder, dass es einen konkreten Zusammenhang zwischen solchen Spielen und Gewalt bei Jugendlichen gibt, noch, dass es keinen gibt.

Doch ein Spiel mit dem Ziel, sich Gedanken darüber zu machen, wie man Menschen am besten umbringt und ihren Tod als Unfall aussehen lässt, sprengt in meinen Augen den Rahmen des Erträglichen.

So wie ich das sehe, ist die Problematik mit Spielen, die Gewalt darstellen die, das sich, vor allem Jungs, in den Hauptcharakteren ein Vorbild suchen und es auch finden. Denn z. B. Soldaten, die für die Freiheit eines Landes kämpfen, haben durchaus nennenswerte Eigenschaften: sie sind loyal, mutig und kämpfen für Gerechtigkeit und Frieden.
Dennoch kann man schwer vorhersehen, welchen Einfluss so ein Spiel auf ein Kind, einen Jugendlichen oder gar einen Erwachsenen haben wird. Denn wie man mit der gezeigten Gewalt umgeht und vor allem, in wieweit man sich von der digitalen Realität beeinflussen lässt, ist den meisten Spielern selbst gar nicht bewusst.
Es ist so schwierig eine Grenze zwischen der Realität im Spiel und der Realität, in der man wirklich existiert, zu ziehen. Die Übergänge sind fließend, Geschehnisse tauchen sowohl hier, als auch dort auf, Persönlichkeiten im Spiel ähneln Personen aus dem wahren Leben.

Um allerdings gewalttätig zu werden, müssen erst die richtigen Gegebenheiten vorhanden sein: Waffen, Kameraden, die richtige Umgebung - das alles ist im wahren Leben so, wie es im Spiel dargestellt wird, wohl kaum zu finden. Und so wird eine Trennung wieder sehr gut möglich: Gewisse Dinge gibt es eben nur im Spiel - und nicht in der Realität.

Mit Lucius wird allerdings eine bestimmte Grenze überschritten. Es geht um ein Kind in einem Zuhause, was jeder von uns auf die eine oder andere Weise nachvollziehen kann. Es geht um Personen im näheren Umfeld, was ebenfalls alles andere als eine Seltenheit für Spieler ist. Und es geht darum, eben keinerlei Waffen zu benutzen, sondern Dinge, die wir im Alltag - auch in unserem Alltag - finden. Der Spieler wird gezwungen, wie ein Mörder zu denken: kann man das selbst Erwachsenen überhaupt zutrauen?
In die Rolle einer von Grund auf böswilligen Person zu schlüpfen und Morde zu begehen, die in keinster Weise mit irgendetwas Positivem in Verbindung stehen?
Hier werden keine Monster getötet, die die Welt bedrohen. Und auch keine Menschen, die sonst mich, den Spieler, erschießen würden. Es handelt sich auch nicht um Lara Croft, die versucht, wichtige Funde nicht in die falschen Hände geraten zu lassen. Ich wehre mich nicht und ich stehe auch für nichts ein. Ich töte bloß. Kann das wirklich eine Grundlage für ein Spiel sein?

Ist das wirklich noch legal?

Edit: Hier ein Auszug aus einem Artikel auf faz.net, den ich in folgendem Artikel erwähne:
Millionen hören sich seine Lieder und die der anderen Rapper an, und sicher sind die meisten keine gewalttätigen Jugendlichen, finden die Musik einfach "gut", "lustig" oder wollen schlicht und einfach provozieren. Aber Jungs wie Pablo bekommen mit diesen Texten eine Rechtfertigung für Gejammer und Gewalt. Die Jugendrichterin Kirsten Heisig schrieb in ihrem Buch "Das Ende der Gewalt" über Rap-Videos: "Die Botschaft ist eigentlich immer ähnlich. Muskelbepackte Männer mit protzigen Ketten um den Hals behaupten in bedrohlichen Posen, das harte Leben im Getto verinnerlicht zu haben . . . Wer stundenlang gewalttätige Rap-Videos sieht, sich Killerspielen aussetzt, um dann bekokst mit seiner Gruppe loszuziehen, wird jedenfalls schwerlich einen friedlichen Abend verbringen."
 Natürlich kann man das nicht verallgemeinern, aber es gibt eben Jugendliche, die sich stark beeinflussen lassen und ich finde, die sollte man versuchen zu schützen. Vielleicht nicht durch völlige Verbote von spielen, aber irgendwie muss es doch möglich sein.

Workshop - Homepage für Anfänger

Es ist der Traum vieler - und gleichzeitig der Albtraum eben derer: die eigene Homepage: selbst geschrieben, selbst entworfen, ganz ohne die Hilfe der unzähligen, oft eintönigen, öden Baukästen im Internet. Und die meisten verzweifeln schon an den Ansätzen, den "Grundlagen" und das häufig nicht, weil diese so schwierig zu erlernen sind, sondern weil die Informationsflut so groß ist, dass man bei all dem Durcheinander einfach nicht mehr durchblickt. Und diejenigen, die sich davon nicht abschrecken lassen, stehen schon bald einem weiteren Problem gegenüber: das Internet ist ständig im Wandel und mit ihm auch die Techniken, die für das Erstellen von Webseiten notwendig sind. Kaum hat man sich ein Tutorium hart erarbeitet, sind die Inhalte schon nicht mehr alle auf dem neusten Stand.

Und so habe ich beschlossen, meine Webseiten-Workshops in einem eher theoretisch Ton zu halten. Ich möchte nicht direkt die Techniken lehren, sondern biete die nötigen Mittel zum Selbsterlernen an. Ich möchte das Lernen lehren, die Fähigkeit vermitteln, sich Dinge selbst anzueignen, gleich, worum es sich handelt - und natürlich einige Tipps und Tricks aus meiner eigenen Erfahrung präsentieren, die einem die Erstellung einer Homepage erleichtern.

Und deshalb werde ich meine Workshop-Reihe mit einem eher theoretischen Text zum Thema Lernen eröffnen. Mehr im nächsten Workshop.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Stromverbrauch in Japan

Zur Zeit wird wieder zunehmend darüber berichtet, wie die Japaner versuchen, ihren Stromverbrauch zu senken. Und das müssen Sie, wo die Atomkraftwerke, die die Ballungsgebiete im mittleren und nördlichen Japan versorgten, jetzt abgeschaltet sind.

Aber warum müssen die Japaner sparen? In Deutschland scheint sich seit der Abschaltung der meisten Atomkraftwerke nicht viel geändert zu haben, Strom haben wir immer noch mehr als genug, mehr, als wir brauchen.

Ich möchte hier von einigen Beobachtungen berichten, die ich bei meinem Aufenthalt in Japan machen konnte.

Zunächst einmal: die Japaner lieben Luxus. Jede Form von Luxus, selbst wenn wir sie hierzulande nicht als solche bezeichnen würden.

Die U-Bahnen in Japan fahren im Minutentakt. Die Wichtigen, alle paar Minuten, die etwas Unwichtigeren alle fünf bis zehn. Und das von ca. 6 Uhr morgens bis 24 Uhr abends. Die Bahnen sind lang und sie verfügen über Heizung und Klimaanlage. Und beides läuft je nach Jahreszeit. Den ganzen Tag.
Jeder Japaner hat ein Handy. Das ist, an sich nichts Überraschendes. Aber Japaner lassen ihr Handy nicht aus der Hand. Sie nutzen es - wann immer sie können. Und wenn sie gerade nicht an ihrem Handy hängen, schlafen sie. Nur das verbraucht keinen Strom.

Japaner lieben Automaten. Und Automaten in Japan findet man selten alleine. Für gewöhnlich stehen nicht nur an jeder größeren Kreuzung, an Bahnhöfen, auf Gleisen etc. mindestens ein Getränkeautomat, viele von ihnen sind so geregelt, dass sie auf Bewegung reagieren, sodass jeder, der daran vorbeigeht, vom Automaten gefragt wird, ob er nicht etwas trinken möchte. Raffiniert. Und kostspielig. Was den Strom angeht zumindest.

Und wo wir bei Bahnhöfen sind: Rolltreppen an Bahnhöfen sind mit modernster Technologie ausgestattet: so teilt einem eine herauffahrende Rolltreppe mit, dass sie aufwärts fährt, während die hinunterfahrende eben mithilfe von Lautsprechern darüber informiert, dass sie abwärts fährt. Sicherlich eine nützliche und sehr zuvorkommende Sache für Blinde, dennoch gewissermaßen purer Luxus.

Bleiben wir bei den Bahnhöfen - oder zumindest in ihrer Nähe: dort befinden sich nämlich "Convenience Stores", immer, neben jedem Bahnhof mindestens einer. Je beliebter der Bahnhof, desto mehr von den Läden finden sich dort. Und es gibt zahlreiche: 7/11, Family Mart, Lawson, ampm, um nur einige zu nennen. Und sie alle sind jederzeit geöffnet, 24 Stunden am Tag und bieten gekühlte Getränke, warme Preisen und die Möglichkeit, sich Fertiggerichte direkt vor Ort in der Mikrowelle erwärmen zu lassen. Klasse Sache. Kostet Strom. Viel Strom.

Und dann wären da natürlich noch die allseits beliebten Klimaanlagen in allen, wirklich allen öffentlichen Gebäuden, in allen Supermärkten, in allen Büros und auch in allen Haushalten. Was das an Strom frisst. Ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Aber dass es viel sein muss wird mir klar, wenn ich mich daran erinnere, dass ich durch die Klimaanlagenluft überall nach bereits zwei Wochen schrecklichen Husten hatte.

Zum Schluss ist da noch der Luxus, der immateriell ist: die Eitelkeit. Ja, Japaner sind gewissermaßen eitel. Es zählt zwar auch der Inhalt, aber es zählt eben auch die Verpackung. Und auch Angestellte haben eine Verpackung: ihre Kleidung. Nichts spricht in Japan mehr, als die Kleidung. Jeder, gleich wo er arbeitet, trägt eine Uniform. Uniformen sind wichtig. Sie unterteilen und sie separieren. Und das ist in Japan sehr wichtig. Schulformen gibt es nicht viele, sehr wohl aber Schulstatus. Je höher der Status, das Ansehen, einer Schule oder Universität, desto besser. Denn mit der Institution ändert sich auch der eigene, gesellschaftliche Status. Und anhand der Kleidung kann man eben häufig diesen Status erkennen. Und genau deswegen gibt (oder nunmehr: gab) es seit jeher in Japan die Vorschrift, auch im Hochsommer im Anzug zu erscheinen. Und mit diesem Luxus, kommt eben der, dass man Klimaanlagen braucht. Viele. Und die müssen auch ständig laufen.

Während meines Aufenthaltes war all dies und auch alles andere für mich so faszinierend, dass ich mir über die Kosten keinerlei Gedanken gemacht habe. Im Gegenteil: ich habe alle diese Kleinigkeiten vermisst, als ich zurück in Deutschland war! Aber so ist das eben: man gewöhnt sich verdammt schnell an Luxus.

Die japanischen Politiker haben Recht, wenn sie sich vornehmen, ihre Lebensweise zu ändern. Denn so faszinierend die Welt der Technologien auch ist, je mehr man hat, desto schwieriger wird es, darauf zu verzichten. Und genau das muss Japan nun lernen zu tun.

Die oben genannten Beispiele sind nur ein Ausschnitt und treffen nicht auf alle Gebiete Japans zu, allerdings vor allem auf den Großraum Tokyo. Und die Kommentare sind auf keinen Fall böse gemeint oder sollen Vorwürfe sein - ich möchte bloß die Kultur, die ich kennengelernt habe erklären mit Bezug auf die Problematik, die z. Z. gegeben ist.

Ich wünsche den Japanern viel Erfolg und auch viel Glück. Was passiert ist, selbstverschuldet oder nicht, ist nun einmal passiert und jetzt muss eben mit den Folgen umgegangen werden.

Eure Toni

Nackentagebuch: Nackenschmerzen? Verspannungen? Heilung in Sicht!

Zusatz: Die unten aufgeführten Übungen sind auch zur Prävention gedacht. Jeder, der keine Probleme mit der Halswirbelsäule hat (bei Zweifeln immer den Arzt fragen und den Zusatz weiter unten lesen), kann mit genannten Dehnübungen Nackenschmerzen und Muskelverspannungen vorsorgen. Die Übungen sind physiotherapeutische Ratschläge, also nichts von mir persönlich Ausgedachtes.

Für alle, denen es ähnlich geht, hier ein kleiner Hoffnungsschimmer: es kann besser werden!

Seit einigen Monaten plagen mich nun Nackenschmerzen. Es handelt sich bei mir um starke Verspannungen der Muskeln im Nacken und oberen Rückenbereich. Nach Monaten hat mein Orthopäde mir endlich Krankengymnastik und Tabletten verschrieben.

Die Tabletten, Musaril, musste ich 3-4 Tage nehmen. Sie sollen über Nacht die Muskulatur lockern. In der ersten Nacht haben mich die Tabletten so weggehauen (entschuldigt den informellen Ausdruck), dass ich umgedreht werden musste, weil ich es gerade einmal geschafft habe, meine Beine ein kleines Stück zu bewegen. Am Tag darauf hatte ich meinen ersten Termin bei der Krankengymnastik: die Frau hat meinen Rücken so durchgeknetet, dass ich danach kaum stehen konnte. Und es schmerzte. Es war die Ar von Schmerz, die man sonst als Muskelkater bezeichnet. Die nächsten Tage waren unglaublich träge. Die Tabletten machten mich müde und schlapp, sodass ich auch tagsüber viel liegen und schlafen musste. Also ein Tipp von mir: Wartet bis zum Wochenende und/oder nehmt euch genügend Tage frei.
Der nächste Termin war am Dienstag. Mein Nacken schmerzte immer noch und ich hatte nicht das Gefühl, dass di Tabletten irgendeine Änderung gebracht hätten. Auch die Physiotherapeuten stellte keine Besserung oder Lockerung de Muskulatur fest. Also wurde ich wieder massiert. Diesmal tat die Massage ungemein gut. Ich hätte stundenlang, tagelang dort liegen können. Für eine halbe Stunde war der Schmerz einfach weg. Verschwunden. Wir sprachen zwischendurch darüber, was es für Lockerungs- und Dehnungsübungen gibt. Dazu aber später mehr.
So schön die Massage auch war, irgendwann endete sie und der Schmerz kehrte zurück. Wer hätte das erwartet. Ihr fuhr nach Hause und legte mich hin. So eine Massage ist wirklich anstrengend, wenn die verhärtete Muskulatur gezwungen wird, locker zu werden und zwar mit sehr, sehr viel Druck.
Am Mittwoch hatte ich wieder Muskelkater. Aber dennoch machte ich fleißig meine Dehnübungen.

Zusatz: Bevor man aber damit anfängt, muss der Arzt ausgeschlossen haben, dass es sich um Probleme der Halswirbelsäule handelt und die Schmerzen alleine von Muskelverspannungen kommen. Denn wenn die Halswirbelsäule schuld ist, kann man mit Dehnübungen schnell mehr Schaden anrichten, als einem lieb ist.
Fragen Sie Ihren Arzt, ob Dehnübungen bei Ihnen möglich und förderlich sind und wie weit Sie gehen dürfen. Alle unten genannten Übungen können auch mit sehr sehr leichter Dehnung ausgeführt werden.

Übung 1:
Setzen Sie sich gerade hin, am besten auf einen Stuhl, der Winkel an Knie und Becken sollte 90° betragen und die Augen sollten einen festen Punkt fixieren. Schauen Sie am besten in einen Spiegel, dort sehen Sie direkt, ob Sie wirklich gerade sitzen.
Als erstes müssen Sie verstehen, was locker bedeutet. Dafür ziehen Sie erst einmal Ihre Schultern hoch, als wäre Ihnen kalt. Nun, das ist nicht locker. Und diese Haltung sollten Sie während der Dehnübungen und auch sonst im Alltag tunligst vermeiden!
Nun neigen Sie den Kopf zur rechten Seite. Verharren Sie in dieser Position etwa eine halbe Minute und konzentrieren Sie sich nur darauf, die Schultern locker zu lassen. Wenn Sie das Gefühl haben, ihre Schultern sind völlig entspannt, greifen mit der rechten Hand über den Kopf die Stelle über ihrem linken Ohr und ziehen Sie den Kopf zur Seite hinunter. Erst ganz leicht, dann nach und nach fester. Vergessen Sie nicht, darauf zu achten, dass Ihre Schultern locker sind (links sollte die Schulter hängen, rechst sollte sie auf keinen Fall hochgezogen sein). Fangen Sie nun an, ihren linken Arm runter zu ziehen, als würden Sie mit ihm ihre Füße berühren wollen. Achten Sie im Spiegel darauf, dass Ihr Rücken dabei gerade bleibt und nur ihr Kopf sich zur Seite neigt. Verstärken Sie den Druck ruhig, bis es richtig dehnt. Es darf ruhig ein wenig schmerzen, also stark ziehen, wenn es das nicht tut, dann dehnen sich ihre Muskeln auch nicht weiter. Zerren Sie aber nicht an Ihrem Kopf! Halten Sie diese Position ruhig bis zu einer Minute (finden Sie ein persönlich Grenze, bis wann Sie es nicht mehr aushalten) und lassen Sie den Kopf dann langsam in die aufrechte Position zurückgleiten.
Wiederholen Sie dies auf der anderen Seite. Schultern locker, Rücken gerade.
Wenn sie keinerlei Dehnung spüren, versuchen Sie, den Arm noch weiter nach unten zu ziehen.

Übung 2:
Als nächstes machen wir die gleiche Übung, nur, dass Sie den Kopf nicht zur Seite beugen, sondern nach vorne. Ziehen Sie Ihr Kinn zur Brust, verschränken Sie die Finger über dem Kopf und über Sie zunähst leichten, dann stärkeren Druck von oben auf Ihren Kopf aus. Die Hände sollten dabei auf dem höchsten Punkt des Kopf liegen. Achten Sie auch hier darauf, den Rücken möglichst gerade zu halten und keinen Buckel zu machen!
Halten Sie diese Position bis zu einer Minute und ziehen Sie ruhig ein wenig fester, wenn Sie merken, dass die Dehnung nachlässt. Auch hier gilt: nicht reißen! Dehnübungen sollten immer langsam und mit Bedacht ausgeführt werden!
Heben Sie de Kopf nun wieder ganz langsam in eine aufrechte Position.

Übung 3:
Am Ende wiederholen Sie diese Übung mit einer weiteren Position, die Sie nun selbst suchen müssen. Neigen Sie dazu den Kopf schräg, als wollten Sie in Ihre Achsel gucken, zunächst nach rechts. Dazu drehen Sie den Kopf zuerst in der aufrechten Position in Richtung rechte Achsel und beugen ihn erst dann hinunter!
Das ist ganz wichtig, damit Sie ihre Wirbelsäule nicht belasten!
Nun ziehen Sie den Kopf, wie in der ersten Übung, mit der rechten Hand zur Achsel und den linken runter. Drehen Sie den Kopf nun leicht zu beiden Seiten, langsam, und schauen Sie, in welcher Position Sie die größte Dehnung spüren. In dieser Position bleiben Sie nun wieder ca. 1 Minute. Achten Sie auf Ihre Schultern!
Heben Sie den Kopf erst gerade, sodass Sie schräg gucken und Ihr Kinn in Richtung Achsel guckt (also einfach die Übung rückwärts) und drehen Sie dann den Kopf wieder geradeaus.
Dasselbe wiederholen Sie auf der linken Seite.
Streichen Sie sich nun noch einmal mit rechten Hand die Muskulatur von hinter dem linken Ohr hinunter zur Schulter aus und dasselbe auf der rechten Seite mit der linken Hand. Das Ganze machen Sie am besten 3 bis 4 mal am Tag.

Diese Übungen mache ich nun schon einige Tage und ich spüre tatsächlich Besserung!
Ein weiterer Tipp ist, nicht zu lange in einer Position zu verharren. Stehen Sie jede halbe Stunde kurz auf oder bewegen Sie wenigstens die Arme ein wenig. Wenn Sie viel am Computer sitzen, sollten Sie zwischendurch immer mal wieder ein Stückchen gehen, zum Fenster und wieder zurück oder eben einen Kaffee holen. Achten Sie auch dabei darauf, dass Sie Ihre Schultern locker lassen und den Rücken gerade halten.

Heute fühlt sich mein Nacken wirklich gut an. Ich hoffe sehr, dass die nächsten Stunden noch mehr und dauerhafte Linderung bringen. Natürlich werde ich weiter darüber beichten.
Allen, denen es ähnlich geht, wünsche ich gute Besserung! Und vielleicht helfen die Übungen ja dem einen oder anderen.

Schöne Grüße,

Toni

Mittwoch, 15. Juni 2011

Die Ambivalenz der Politik

Scheinbar ist es gerade "in", etwas und das genaue Gegenteil von etwas gleichzeitig zu fordern. Nachdem die Filmindustrie es vorgemacht, nämlich (etwas verallgemeinert) mehr Geld und mehr Loyalität gefordert hat, zieht nun die Politik hinterher.

iShareGossip wurde gesperrt (scheinbar ist noch unklar, ob es wirklich Hacker waren oder die Betreiber selbst, um sozusagen etwas PR zu betreiben) und die meisten scheinen darüber erleichtert. Nicht nur ehemalige Opfer von Mobbingattacken über die Seite, sondern einfach alle können aufatmen. Denn die Seite war (angeblich) anonym zu nutzen, jeder konnte relativ wahllos jeden anderen mit Beleidigungen, Drohungen und Unterstellungen bombadieren. Jugendschützer haben die Seite schon seit Langem kritisiert und endlich ist die Seite vom Netz.

Gleichzeitig sind schon 41 Staaten der Meinung, dass die Meinungsfreiheit im Internet gefördert werden müsse. Die Politik bewegt sich da auf sehr dünnem Eis: Wie viel Meinungsfreiheit ist vertretbar? Bis wann ist Meinungsfreiheit überhaupt noch Meinungsfreiheit? Wo ist die Grenze zu Beleidigungen, Nachreden und Verleumdung?

Ein allseits bekanntes Gegenbeispiel ist natürlich die VR China. Gängige Nachrichtenplattformen existieren im "chinesischen Internet" überhaupt nicht, brenzlige Schlagworte werden einfach "herausgelöscht", Informationen sind subjektiv: die Presse steht unter Einfluss der Politik. Soweit ich bei meinem Besuch dort feststellen konnte, gab es mit Urheberrechten deutlich weniger Probleme (Seiten wie kino.to gibt es dort zu Hauf).
Selbstverständlich ist das Filtern von kontroversen Informationen auch keine Lösung.

Das Internet ist riesig. Neben dem, was wir vom Internet so kennen, gibt es noch das Deep Web. Das Verhältnis vom Surface zum Inneren wird oft als das einer Eisbergspitze zum tatsächlichen Eisberg, der tief im Meer verborgen ist, beschrieben. Wir sehen uns nutzen einen einen Bruchteil, was sich im Rest befindet, liegt meist außerhalb unserer Kenntnis und unserer Gewalt. Und kann kommt man auch in China an sein Informationen, wenn man nur weiß, will und kann.

Wofür denn nun entscheiden? Wenn wir Meinungsfreiheit fördern wollen, dann müssen wir eben auch negative Meinungen erlauben. Aber was ist, wenn die virtuellen negativen Meinungen im Netz Menschen verletzen, ja sogar zu völlig realen physischen Meinungsäußerungen in der wirklichen Welt werden?

Und vor allem: wie will man das Eine oder Andere fair und für alle gleichberechtigt durchsetzen?
Wie will man dafür sorgen, dass Meinungen im Internet diese ganz bestimmte Grenze nicht überschreiten?

Toni

Zusätzliche Fahrstunden für Fahranfänger - gute Idee?

Ich habe meinen Führerschein mit 17 gemacht. Meine Eltern wollten zwar, dass ich das Ganze so schnell wie möglich hinter mich bringe, selbst fahren lassen hingegen, sagten sie, würden sie mich so schnell nicht.

Ich war ziemlich enttäuscht: als eine der Jüngsten meines Jahrgangs hatte ich bislang nur zugucken können, wie so viele meiner Mitschüler mit ihrem eigenen Kleinwagen zur Schule kamen. Und das wollte ich auch. Naja, zur Schule fahren vielleicht nicht, wohnte ich doch bloß eine viertel Stunde von ihr entfernt. Aber einfach mal fahren, zu Freunden, ins Kino, zum Sport, das wollte ich schon. Aber das war nicht drin. Ganz gleich, wo ich hin wollte, mein Vater saß autoritär daneben, beobachtete jede noch so kleine Bewegung, kommentierte jede Kleinigkeit, die ich für völlig belanglos hielt: "Nicht am Radio werkeln, während du fährst!" oder "Lass gefälligst beide Hände am Lenkrad!" oder auch "Wie hast du parken gelernt? Meinst du, die Außenspiegel sind Dekoration oder was?"

Ich war damals überaus genervt von alledem, machte aber, wie mir gesagt wurde. Und siehe da, nach etwa einem Jahr war es soweit, meine erste eigenständige Autofahrt stand an. Es begann mit kurzen Strecken: jemanden abholen, jemanden absetzen, eben einkaufen fahren. Es passierte nichts und das schürte Vertrauen. Es folgten Fahren zum Tierarzt, in andere Großstädte oder zum Flughafen. Und was ich immer im Hinterkopf behielt war zum einen die Freude, endlich alleine fahren zu dürfen und es auch gut zu machen und zum anderen die Angst, sollte ich irgendeinen Mist bauen, würde beim nächsten Mal wieder mein Vater neben mir sitzen und mir verbieten, das Radio zu bedienen. Und ich hörte verdammt gern Radio!

Im Nachhinein denke ich, es gab durchaus auch gute Momente: mein Vater zwang mich nie, genau 50km/h in der Stadt zu fahren. Er meinte, solange ich es nicht übertrieb, sollte ich dem Fahrfluss folgen und nicht den Verkehr aufhalten. Er nahm mich auf Autobahnstrecken ohne Geschwindigkeitsbegrenzung mit, damit ich mir über Geschwindigkeit Gedanken machte und meine Grenzen kennen lernte. Er ließ mich von Zeit zu Zeit richtige "Kick-Downs" machen, die fast schon den Tacho sprengten. Und wir fuhren meist die große Runde nach Hause. Und mein Vater nannte mir jeden Blitzer, den er kannte und machte sich mit mir einen Spaß daraus, hinter dem Blitzer noch etwas Gas zu geben. Das hat mir großen Spaß gemacht.

Im Nachhinein bin ich ganz froh, dass meine Eltern es haben so langsam angehen lassen. Denn hätte ich sofort die Möglichkeit gehabt, alleine irgendwohin zu fahren, hätte ich in meinem jugendlichen Leichtsinn sicherlich das eine oder andere übersehen und mich in einige gefährliche Situationen gestürzt, ohne es selbst zu bemerken. Ich brauche nur daran zu denken, wie viele Unfälle und Fahrverbote es in meiner Stufe gab.

Bis heute hatte ich nicht einen Unfall, selbstverschuldet und nicht, keinen einzigen Strafzettel, ich wurde nie geblitzt und habe auch noch nie eine rote Ampel übersehen. Durch meinen Vater habe gelernt, eine Harmonie zwischen Fahrspaß und Verkehrsregeln zu finden, die mir zusagt und niemand schadet.

Die Idee, zusätzliche Fahrstunden einzuführen, finde ich an sich okay. Denn so verliert man nicht gleich den Blick fürs Wesentliche: Regeln sind und bleiben Regeln, auch wenn man den Führerschein schon in der Tasche hat.

Ich bin allerdings auch der Meinung, dass man das begleitete Fahren noch soweit optimieren sollte, dass die Fahrbegleiter wissen, worauf sie zu achten haben. Denn häufig sind es gerade die Älteren, vermeidlich erfahrenen Autofahrer, die schon so "übererfahren" sind, dass sie glatt durch die Fahrprüfung fallen würden.

Und vor allem muss für den Fahrneuling Klarheit herrschen: denn wenn Fahrlehrer und Begleiter versuchen, einem verschiedene Dinge beizubringen, kommt man nur durcheinander.

Allen Fahranfängern einen schönen Start! Fahrt vorsichtig und mit Bedacht, denn Spaß hat man nur gesund mit einem intakten Auto. Und nicht vergessen: Don't drink and Drive!

Eure Toni

Heute: Mondfinsternis

Heute Abend ist es wieder soweit: Deutschland erlebt eine totale Mondfinsternis, eine sogenannte Kernschattenfinsternis.

 Hierzulande erleben wir etwa 1-2 mal im Jahr eine totale oder partielle Mondfinsternis. So oder so ist es einfach faszinierend zu beobachten, wie sich ganz langsam ein runder Schatten über den Mond legt, bis er komplett verdunkelt ist. Der Mond verschwindet allerdings nie ganz in die Dunkelheit: wer genau hinsieht erkennt, dass er in einem Farbverlauf von grau bis rötlich schimmert. Wer ein Teleskop besitzt, kann dem Spektakel sogar "aus der Nähe" zusehen und die stetig ihre Farbe wechselnde Mondoberfläche erkunden.

Wieso der Mond rötlich leuchtet, wird auf dieser Seite recht laienhaft erklärt. Wer den Teil mit der Streuung nicht so ganz versteht, kann ein einfaches Experiment machen (viele machen das in der Oberstufe im Physikunterricht): Wartet, bis die Sonne sehr stark scheint und sucht euch ein Objekt mit gut definierten Kanten, der einen gut sichtbaren Schatten auf eine Ebene Fläche wirft (z. B. den Schatten eines Fensterrahmens auf dem Fußboden). Folgt man dem Schatten nun bis zu dem Punkt, an dem Schatten und Objekt direkt nebeneinander sind, erkennt man, dass hinter dem Objekt, dort, wo eigentlich schon Schatten sein sollte, noch einige "Lichtpunkte" zu sehen sind. Das Objekt wird quasi ein Stück weit "um die Ecke" beleuchtet.

Wer mehr über das Thema Mondfinsternis lesen oder die genauen Daten der heutigen Finsternis erfahren will, schaut auf dieser Seite, hier wird alles sehr detailliert beschrieben.

Allen einen wunderschönen Abend!

Toni

Dienstag, 14. Juni 2011

Gefunden: Die Gothic-Schublade

In diesem Post beziehe ich mich auf folgenden Artikel, gefunden bei Spiegel.de.

In letzter Zeit häufen sich Berichte über die Gothic-Szene (bei Spiegel.de heißt es Gotik). Wie mit so vielem wird über die Szene nicht einfach "nur" berichtet, sie wird "gehypt", zu einer "Story" im journalistischen Sinn gemacht.
Vielen ist dabei nicht klar, dass Journalisten, aber vor allem die Medien, nichts anderes wollen. Der große Nachteil aller Medien ist, dass sie Informationen aus zweiter Hand anbieten: Informationen können selektiert, abgeändert, in rechte Licht gerückt oder einfach "zweckentfremdet", also aus dem eigentlichen Kontext heraus genommen und in einen anderen hinein gesteckt werden. Leider entsteht auch bei Nachrichtensendungen immer mehr das Gefühl, dass ein gewisses Konkurrenzdenken besteht: wer hat die besten, spektakulärsten, einzigartigsten, intrigantesten, beeindruckendsten Nachrichten in seiner Sendung? Und es wird gesendet. Dabei passiert in der Welt zwar viel, aber bei weitem nicht so viel Spektakuläres, wie es den Eindruck vermitteln soll. Und viel zu häufig gehen die kleinen bedeutenden Ereignisse im Getümmel des vermeidlich Großartigen unter.

Im o.g. Artikel geht es um das Wave-Gothic-Treffen, das schon seit 20 Jahren jährlich stattfindet.
Gezeigt werden natürlich nur die in der Kategorie "sonderbar" einzugliedernden Goths: die mit den schrägsten Outfits, Frisuren, Gesichtern. Und die Gothic-Szene will sich präsentieren: vielen geht es schließlich genau darum - das hervorstechendste Gesamtpaket zu liefern. Dass es dabei nicht zwangläufig um "schräge" Kostümierungen geht, ist letztendlich Ansichtssache.

Besonders gefallen hat mir das vierte Bild in der Fotostrecke: ein Mann in punkigen Klamotten lehnt an einen Zaun, auf dem ein Schild mit der Beschriftung "Müllsammelstelle" angebracht ist: Kaum vorstellbar, dass das nicht gewollt war - ich frage mich, ob der junge Mann das Bild je zu Gesicht bekommen wird. Hoffentlich nicht.

Schaut man etwas weiter, entdeckt man viele Bilder von Frauen in Kleidern: üppige, enge, altmodische, kreative, schwarze, bunte, mit passenden Hüten oder Schirmen gepaarte... Was häufig nicht erwähnt wird: viele dieser Kleider sind selbstgemacht. Und so "ungewöhnlich" sie im ersten Moment auch wirken mögen, gelenkt durch viele, platzierte Wörter in diversen Artikeln und Berichten, wie viele von uns "normalen" Menschen können behaupten, dass sie Kleider solcher Komplexität fertigen können? Dass sie überhaupt tragbare Kleider fertigen können?
Vor einigen Jahren bin ich auf meinem Nachhauseweg an einer ähnlichen Veranstaltung vorbei gekommen. Es waren viele wirklich gelungene, aber auch viele eher provisorisch und zusammen geworfen wirkende Outfits dabei. Hinter mir hörte ich jemanden sagen "Man, wie kann man sowas tragen, ist doch voll peinlich."
Über diese Worte habe ich nachgedacht: warum finden viele solche Kleidung und Aufzüge peinlich? Sind sie dreckig? Nein. Sind die alt? Nein. Riechen sie? Höchstens nach Farbe und Schweiß, aber da habe ich schon Schlimmeres gerochen. Aber was ist es dann?
Wenn man Anhänger von Szenen, in denen ungewöhnliche Kleidungsstile praktiziert werden fragt, so antworten die meisten, sie lebten ihre Persönlichkeit so aus, sie definierten sogar ihre Persönlichkeit über ihr Äußeres. Aber tun wir das nicht alle? Wir tragen das, was uns die "Mode" vorlebt oder tragen absichtlich das, was eben nicht "modern" ist. In jedem Fall folgen wir aber alle einer Richtung. Einige orientieren sich an den hippen Läden der Einkaufsmeile, andere kleiden sich eher schlicht, wieder andere schwören darauf, dass es anders sein sollte (was aber ist "anders"?) und dann gibt es natürlich noch die Stars aus Hollywood, die vielen Tag für Tag vorleben, dass nur Extravaganz die einzige und wahrhaftige Mode ist.

Die Journalisten beim Spiegel scheinen durch Schlauchtoupes und Gasmasken beeindruckt zu sein, aber wer sich die Modeschauen der ganz großen und auch weniger Großen mal anschaut, die Show derjenigen, die für so viele als absolute Vorbilder in Sachen mode und Styling gelten, wird feststellen, dass auch die schon jegliche Absurditäten ausprobiert haben, da sind Schläuche und Gasmasken noch ein Witz gegen.

Meine Erfahrung mit Menschen aus der Gothic-Szene ist folgende:
Ja, sie tragen viel schwarz. Und ja, sie neigen dazu, komische Outfits zu tragen. Und ja, sie hören wirklich sonderbare Musik, die ich eher in Horrorfilmen vermuten würde. Was stellt dem die "normale" Welt gegenüber?
Die junge Durchschnittsfrau trägt enge Röhrenhosen, Ballerinas oder Pumps, Tanktops und Viskosejäckchen in den aktuellen Trendfarben rose und dunkelblau. Und wer behauptet, kein schwarzes Kleidungsstück im Schrank zu haben, muss lügen. Und wer keine Jeans hat, ist auch nicht "normal". Geht mal raus und guckt euch um: wie viele tragen Dinge, die ich oben genannt habe?
Und wie sieht das bei Männern aus? Ich denke, ihr werdet alle eine Antwort parat haben.
Und die sogenannte Mainstream-Musik: Kreativität sieht anders aus und hört sich anders an.
Glücklicherweise setzen sich von Zeit zu Zeit auch Künstler durch, die diesen Titel auch verdienen. Nehmen wir Lady Gaga: man mag über ihren Sinn für "Fashion" streiten, auch ihre Musik ist oftmals kontrovers und zensurlastig. Dennoch bringt sie warmen Wind in die eingefrorene Musikszene und weckt unter Konkuzzentinnen den Ehrgeiz, wieder richtige Musik zu machen.

Ich gebe zu: auch ich trage gerne Röhrenjeans und Tanktops und Jäckchen. Und ich schalte beim Kochen meist auf Einslive. Ich mag nicht jedes Lied von Lady Gaga, Rihanna und so. Ich höre nicht plötzlich gerne "Rockmusik", nur weil Billy Talent grad in ist. Ich trage keine Schläuche und Masken im Alltag, in meiner Freizeit jedoch kommt dies tatsächlich mal vor! (Im Theaterstück, das wir gerade vorbereiten, tragen wir weiße Schutzanzüge und Gasmasken)
Und ich finde viele der Kleider, die in der Gothic-Szene getragen werden, wirklich beeindruckend und zwar im positiven Sinn!
Auch ich lebe auf verschiedene Weisen meine Identität aus: dennoch habe ich großen Respekt vor Menschen, die es auf eine eher unkonventionelle Art und Weise tun.
Menschen, egal welcher Szene sie auch angehören, die zu dem was sie sind und was sie fühlen stehen, sind mir auch mit Schläuchen auf dem Kopf tausend mal lieber als welche, die, aus Angst anders zu sein, immer mit der Mehrheit gehen.

"Ohne Schminke verlassen sie es [das Zelt] nicht - selbst nachts muss alles sitzen"
Mal ehrlich, liebe Frauen, einigen von euch geht es sicher ganz genauso so. Zwar muss ich nachts nicht geschminkt sein (meine Haut neigt zu Pickeln, wenn sie ungereinigt ist), dennoch habe ich an einigen Tagen lieber etwas Puder im Gesicht oder Conceiler auf den Tränensäcken.

"Ich musste mich überwinden, ohne Haarteile auf der Zeltplatz zu kommen."
Niemand von uns geht gerne mit fettigen Haaren aus dem Haus. Warum ist das so? Warum denken wir, fettige Haare machten uns hässlich? Warum decken wir die Pickel in unserem Gesicht lieber ab? Warum zupfen sich so viele Frauen die Augenbrauen?
Deswegen gehen einige eben nicht gerne ohne Haarteil auf eine Veranstaltung, in der sich vieles ums Äußere dreht. Um eben um ein anderes Äußeres.

Eine Freundin von mir, die früher selbst zur Gothic-Szene gehörte, löste zu Schulzeiten bei meiner Mutter größte Sorge aus: jemand der nur schwarz trägt kann doch kein guter Umgang für ihre Tochter sein!
Tatsächlich hatte besagte Freundin sogar ziemlich gute Noten in der Schule und eignete sich hervorragend als Partnerin im Physikunterricht.

Natürlich ist das nicht immer so, aber mal ehrlich: wie viele Vorurteile gegenüber anderen haben sich nicht bewahrheitet?

Also, liebe Zeitungen: schreibt mehr Artikel über die Menschen, die Identitäten hinter den Masken, die können wir nämlich auch selbst sehen!

Sonntag, 12. Juni 2011

Die Ambivalenz der Filmindustrie

Mit kino.to wurde eines der bekanntesten Streamingportale für Filme gesperrt. Einige Drahtzieher wurden gefasst, nach anderen wird noch gefahndet. Soweit so gut.

Die Filmindustrie freut sich, die Justiz steht vor einer neuen Entscheidung: ist das Zwischenspeichern bei der Nutzung von Streamingdiensten nun illegal oder nicht. Die Filmindustrie sagt natürlich "ja", schließlich würde sich damit eine neue Geldquelle eröffnen: Millionen an Schadensersatz von Nutzern. Zwar würde jeder Nutzer nur eine kleine Summe, nämlich den Wert z.B. einer Film-DVD zahlen, die Summe an Usern würde daraus aber eine durchaus ansehnliche Summe machen. Anwälte hingegen plädieren als Antwort auf "nein", denn das temporäre Zwischenspeichern erstellt keinesfalls eine nutzbare Kopie der Datei. In diesem Fall wären keinerlei Schadensersatzzahlungen fällig.

Viel wichtiger ist, meiner Meinung nach, allerdings die Bekämpfung des Problems an der Wurzel. Um das Problem einmal genauer zu formulieren: Wie kann man verhindern, dass kriminelle Vereinigungen zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen überhaupt bestehen können? Warum gibt es immer wieder Nutzer, die, wissentlich, diese illegalen Dienste in Anspruch nehmen und die Machenschaften somit unterstützen?

Zwar mag man Nutzern vorwerfen, sie schauten sich Filme im Netz nur deswegen gerne an, weil sie kostenlos sind. Dies ist sicherlich ein Aspekt, vielmehr aber, so denke ich, eine Art Symptom.
Jedem Nutzer ist bekannt, dass die Filme auf einer solchen Plattform auf illegalem Wege dort gelandet sind und ebenso illegal dort verweilen. Dennoch bin ich sicher, dass jeder Nutzer bei der Erstbenutzung einer illegalen Plattform (die nicht zwangsläufig kino.to sein muss) eine recht hoch angelegte Hemmschwelle hat. Diese sinkt mit jedem neuen Zugang immer weiter. Wenn nach der ersten Nutzung keine Konsequenzen folgen, sinkt in ihrer Sicht auch das Risiko, dass überhaupt Folgen entstehen können.
Vergleichen Sie dies mit einem Kind, dass im Kaufhaus versucht, seine Eltern zum Kauf eines Produkts seines Verlangens zu drängen. Greifen Mutter oder Vater nicht beim ersten Versuch durch und unterbinden jegliche Quengeleien, weiß das Kind, dass die Grenze noch nicht erreicht ist. Und mit jedem weiteren verpassten Durchgreifen, sinkt beim Kind die Hemmschwelle, immer mehr und mehr zu verlangen. Bis ein Durchgreifen irgendwann unmöglich scheint.

Doch was bewegt uns eigentlich, neben des offensichtlichen Vorteils der kostenfreien Nutzung, einen solchen, illegalen Dienst in Anspruch zu nehmen?

Zunächst wäre da der Aspekt der Bequemlichkeit.
Um auf legalem Weg auf den Genuss eines Films zu kommen, gibt es mehrere Möglichkeiten, die in jedem Fall mehr oder weniger, aber auf jeden Fall Aufwand bedeuten.
Da wäre zu aller nächst der Gang ins Kino. Aktuelle Filme sind in Deutschland meist erst nach einigen Wochen im Handel zu erwerben (in anderen Ländern ist dies anders), will man also einen sehen, kommt man nicht drum herum, sich ein Kino, einen freien Abend, das nötige Kleingeld und die Zeit für Hin- und Rückweg zusammen zu suchen. Es mag etwas übertrieben erscheinen, dennoch hier eine allgemeine Rechnung, um meine Aussage zu verdeutlichen:
Ein Film im Kino kostet (3D-Filme, Filme mit Überlänge und Unterschiede zwischen Wochentagen, Tageszeiten und Lade des Kinos mit einberechnet) im Schnitt ca. 10 Euro. Die meisten suchen nach einem Kino in ihrer Nähe im Internet. Oft muss man erst mehrere Kinos vergleichen, um das günstigere zu finden und um festzustellen, ob der gewünschte Film dort überhaupt läuft.
Nach dem Statistischen Bundesamt in Wiesbaden arbeiten deutsche Arbeitnehmer in Voll- und Teilzeit im Durchschnitt 35,5 Stunden und verdienen 3.064 Euro im Monat. dies macht einen durchschnittlichen Stundenlohn von aufgerundet 22 Euro.
Gehen wir davon aus, dass die Kinosuche für geübte Internetnutzer zwischen 10 und 20 Minuten dauert, ergibt sich daraus ein hypothetischer Verlust von 4 bis 7 Euro.
Der Weg zum Kino und zurück kostet mit dem Auto (Benzin für 1,50 Euro, Fahrt von 20km, Verbrauch von 6l/100km) 1,80 Euro. Eine Fahrt dauert im Durchschnitt ca. 15 Minuten, hin und zurück also ca. 30. Eine Bus- oder Bahnfahrt schlägt mit 2-4 Euro, je nach Distanz, pro Weg zu Buche, also 4-8 Euro für Hin- und Rückweg. Eine Fahrt dauert im Durchschnitt 20 Minuten + 10 Minuten zur Haltestelle. Insgesamt also eine Stunde.
Den freien Abend vorausgesetzt ergibt sich daraus ein Zeitaufwand von 40 bis 80 Minuten, verbunden mit Kosten von ca. 16 bis 25 Euro. Pro Film. Und das ohne die Einberechnung von Getränken und Essen. Aber das würde nun wirklich den Rahmen sprengen.
Selbiges gilt für die Ausleihe von Filmen in der örtlichen Videothek. Und selbst Videotheksdienste im Netz machen es den Nutzern nicht unbedingt einfacher: vom Aufwand sind bei solchen Diensten anzumelden abgesehen, ist lange nicht jeder bereit, seine privaten und Kontodaten im Internet preis zu geben.
Stellt man dem einen Zeitaufwand von wenigen Minuten für die Filmsuche und 0 Euro für die Nutzung entgegen, erübrigt sich eine Begründung, wieso sich eine Mehrheit für die Nutzung illegaler Portale entscheiden könnte. Könnte: denn nach wie vor bevorzugen viele Menschen den Gang zum Kino. Denn ein Kino bietet nicht nur eine große Leinwand und viele Mitgucker, es ist vor allem die Möglichkeit, mit auch vielen Freunden auf genügend Raum problemlos und bequem einen Film zu sehen, der den Kinogang so beliebt macht. Und die soziale Komponente ist nicht zu unterschätzen: denn oftmals steht der Kinobesuch in Verbindung mit einem vorherigen oder anschließenden Essen oder Trinken gehen oder anderen gemeinsamen Aktivitäten.

Der Aufwand alleine kann also für die meisten nicht ausschlaggebend sein.

Die ausschlaggebenden Punkte, die meiner Meinung nach zum ersten Besuch einer illegalen Plattform verleitet, sind das "Reinschnuppern" und die "Exklusivität".
Trailer sind zwar schön und gut, aber wer kennt nicht die Enttäuschung, die einen überkommt, wenn man nach einem Kinobesuch feststellt, dass der Trailer ein Zusammenschnitt der besten Szenen im Film war und das Gefühl, umsonst Geld und Zeit investiert zu haben. Hier ist ein Reinschnuppern in den Film durchaus von Vorteil: bei den meisten Filmen entscheidet sich binnen weniger Minuten oder Szenen, ob er gefällt oder nicht.
Auf der anderen Seite bietet eine Internetplattform eine ungemein große Auswahl: Filme, die nur in ausgewählten Kinos oder gar in gar keinen deutschen Kinos laufen , sind hier zu finden. Filme, die die örtliche Videothek nicht führt, ausländische Filme, die in Deutschland überhaupt nicht erhältlich sind bis hin zu Serien, die hier noch nicht laufen und vielleicht niemals laufen werden, Staffeln, die für Deutschland nicht vorgesehen sind, "Extended Versions" oder Filme mit der Bezeichnung "Director's Cut", die man hierzulande nirgends finden würde. Da wäre sicherlich für jeden noch so standhaften Verteidiger der Urheberrechte die ein oder andere Versuchung da.

Und genau hier liegt das große Problem: die schlechte Zugänglichkeit, die Schwierigkeit, ganz bestimmte, nicht übliche Formate, die eben nicht "Mainstream" sind, lassen vielen Filmeliebhabern keine andere Wahl.

Es gibt sicherlich Ausnahmen, dennoch glaube ich, dass viele Menschen eher bereit wären, Filme käuflich zu erwerben, als sie im Internet auf illegalen Plattformen zu konsumieren, wenn der Erwerb leichter wäre. Mit dem Internet haben sich die Gewohnheiten der Menschen stark verändert, es gelten andere Standards, wir sind gewissermaßen verwöhnt vom schnell Zugang zu Daten jeglicher Art.

Dienste und Anbieter wie kino.to werden also immer eine Chance haben, solange die Infrastruktur des Filmerwerbs nicht lukrativer erscheint, als die Nutzung illegaler Dienste. Dies muss keine drastische Senkung der Preise bedeuten, denn wahrscheinlich werden viele die Zahlung eines Entgeltes dem schlechten Gewissen vorziehen.

Dennoch muss hier in erster Linie die Filmindustrie mit neuen Ideen aufwarten und internationaler arbeiten.

Also, liebe Filmindustrie: erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Die Freude über die Sperrung ist eine Ameise gegen die Freude, die ihr an einem fairen Erwerb durch die Zusammenarbeit mit fairen Endverbrauchern erreichen könnt. Schließlich wäscht eine Hand die andere. Und wenn es bei euch damit nicht klappt, dürft ihr euch über wenig Gegenleistung eben nicht wundern.

Soviel dazu,

Toni