Freitag, 24. Juni 2011

Review - Bad Teacher

Gestern war ich in der neuen Komödie "Bad Teacher".

Im Film mit Cameron Diaz und Justin Timberlake geht es um unglaublich interessierte Schüler, schräge Kollegen, korrupte Mitarbeiter und eine Lehrerin, die nur ein Ziel hat: Geld für eine Brustvergrößerung zu sammeln, damit sie sich einen reichen Mann angeln kann.

Elizabeth verlässt die Schule: ihre Hochzeit steht bevor und vom Schulalltag ist sie sowieso genervt. Doch als sie zu Hause ankommt, warten ihr Verlobter und seine Mutter auf sie. Er verlässt sie und alles, was Ellizabeth bleibt, ist eine alte rote Karre und ihr alter Job: sie muss zurück an die Schule.

Doch zu unterrichten - das fällt ihr gar nicht ein. Sie speist ihre Schüler mit Filmen ab und schläft selbst am Lehrerpult ihren Rausch aus. Aber auch sonst ist Elizabeth keine Vorzeigelehrerin: sie flucht, sie trinkt, sie raucht Marihuana. Und sie hat noch vieles mehr unter dem doppelten Boden ihrer Pultschublade.
Geht es allerdings darum, jemanden "rumzukriegen", kann sie das charmanteste Lächeln aufsetzen, das eine Frau nur bieten kann. Sie ist ein wahrer Wolf im Schafspelz.

Ihren Charme lässt sie auch spielen, als ein neuer Lehrer an die Schule kommt. Er ist reich und fällt Elizabeth dadurch sofort ins Visier. Doch der etwas dümmliche Scott hat an ihr kein Interesse. Er hat sich in Amy, die "quirlige" rothaarige Kollegin von Elizabeth verliebt. Und er erzählt es Elizabeth, in der prompt ein Feuer entbrennt.

Und so wird eine Geschichte von der Selbstfindung einer jungen Frau, die im Leben keine besonderen Ziele hat, erzählt, mit viel Witz, aber noch viel mehr Plätte.
Die Charaktere sind sehr stereotyp und füllen gängige Klischees. Man hat ein wenig das Gefühl, dass sie wenig durchdacht sind und eher als "Platzhalter" dienen. Der einzige, der aus der Rolle fällt, ist Elizabeths Kollege Russell, der Sportlehrer, gespielt von "How I met your mother"-Star Jason Segel. Russell ist ein unsportlicher Chaot, der sich schnell in Elizabeth verliebt und sie für sich gewinnen will, solange es auch dauert. Mal taucht er plötzlich auf und bietet Elizabeth an, mit ihr zu kiffen. Dann wieder schleicht er sich leise an und hilft durch seine witzigen und sogar intelligenten Kommentare, die anderen Charaktere recht dumm dastehen zu lassen.

Elizabeth selbst entwickelt sich recht langsam, aber merklich. Von Zeit zu Zeit scheint in ihr so etwas wie Mitgefühl zu erwachen. Sie versucht sogar, ihren Schülern zu helfen, anfangs noch auf sehr unschöne Weise. Später macht sie für ihre Kollegin, mit der sie eigentlich nichts zu tun haben will, aber dennoch einen Tanzpartner klar. Den Wendepunkt erreicht sie an folgender Stelle: ein Schüler gesteht einem der "coolen" Mädchen seine Liebe und wird von allen ausgelacht. Er flüchtet, Elizabeth läuft hinterher. Sie sagt ihm, dass sie diese Art von Mädchen gut kennt: "sie sind oberflächlich und ihre Wertvorstellungen sind gequirlte Scheiße". Natürlich denkt sie in diesem Moment an sich selbst - und ihr wird klar, dass sich etwas ändern muss.

Der Film führt bis auf die Auftritte von Russell von einer zu erwartenden Szene zur nächsten und wird dabei von vielen komischen, aber keinesfalls neuen Einlagen der Stars, die auch gerne mal unter die Gürtellinie gehen, geführt. Justin Timberlake spielt seine umhauend lächerliche Rolle wirklich gut, brilliert aber nicht unbedingt. Cameron Diaz bekommt das Umschalten von böse auf gut und von gut auf böse sehr gut hin und spielt ihre Rolle gut aus.

Der Film war nicht schlecht, aber er reißt nicht vom Hocker. Die Charaktere wirken unausgereift und der Film selbst in sich nicht ganz geschlossen. Das Ende fand ich eher unbefriedigend, in Anbetracht der Tatsache, dass  Elizabeth mehrere Leben zerstört hat und dennoch selbst ihr Glück findet. Über die Schicksale der anderen erfährt man nichts weiter.

Ich kann den Film zwar jedem empfehlen, der auf viel "oldschool"-Spaß steht und gegen fehlende Tiefe nichts einzuwenden hat. Die 10 Euro Feiertagspreis war er trotzdem nicht wert.

2 Kommentare:

  1. Hmmm, danke für den Hinweis. Und dabei fand ich eigentlich, dass der Trailer recht viel versprechend aussah. Aber da waren wahrscheinlich eh wieder die besten Szenen drin ^^.

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  2. Ja, Der Trailer enthielt fast alle wirklich guten Szenen. Der Film ist ein guter Zeitvertreib, aber man sollte nicht zu viel erwarten. Im benachbarten Kleinstadtkino kostet das Ticket 5 Euro, bei dem Preis würde ich hingehen.

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