Zum Beispiel dürfen für mich die Geldfächer nicht getrennt sein. Viele Geldbörsen haben innen ein Fach für Scheine und außen eins für Kleingeld. Das finde ich unbequem: ich will doch nicht jedes Mal das schwere Teil hin und her klappen, bis alles raus und wieder verstaut ist. Außerdem habe ich einige Kreditkarten, an die ich bei Bedarf aber sofort rankommen will. Das Fach darf also nicht irgendwo "versteckt" sein. Außerdem muss es groß sein, mein neuen Portemonnaie, denn ich habe nicht nur Ausweise in Kreditkartengröße bei mir: mein Fahrausweis hat Sondermaße und auch Büchereiausweise, Notizzettel und Kontoauszüge wollen lieber im Portemonnaie deponiert werden, bis sie zu Hause ankommen.
Das mag einigen etwas übertrieben vorkommen, aber ich stehe dazu: ein Portemonnaie ist eben nicht einfach nur ein Portemonnaie. Für mich ist es ebenso eine Art Accessoire, das gut aussehen, aber auch bequem, großzügig und handlich sein soll. Denn in diesem vermeidlich unwichtigen Gegenstand spielt sich ein beachtlicher Teil meines Lebens ab. Ich brauche ihn, wenn ich einkaufe, wenn ich zur Uni fahre, wenn ich essen gehe, wenn ich beim Arzt bin, wenn ich Geld verleihe, wenn ich Geld abhebe, wenn ich abends weggehe, wenn ich etwas kopieren möchte, wenn ich ein Auto fahre, wenn mir als ADAC-Kunde irgendwo Rabatt winkt... Kurz: die Börse begleitet mich überall hin, außer vielleicht an den Esstisch, in die Dusche oder ins Bett.
Also hieß es gestern: auf zum Shoppen!
Und das richtige Portemonnaie zu finden ist wirklich nicht so leicht.
Aus Leder sollte es schon sein: Leder fühlt sich gut an und bei der richtigen Qualität hält es nicht nur einiges aus, sondern auch ziemlich lange. Außerdem liebe ich den Geruch von Leder.
Tierschützer mögen jetzt natürlich einen Schrei unterdrücken, dennoch bin ich der Meinung, dass die Nutzung von Leder durchaus legitim ist. Ich denke außerdem, dass Leder guter Qualität von Tieren kommen muss, die gut gepflegt und versorgt werden. Ich möchte keine Debatte darüber führen, setze beim Kauf aber immer auf Marken, deren Qualität und Arbeitsmoral überzeugt.
Desweiteren sollte die Verarbeitung stimmen. Ein Portemonnaie, dessen Material lieblos aneinandergeklebt und schlampig vernäht wurde, zeugt von wenig Respekt gegenüber dem Metier (und im Übrigen auch den Tieren und Arbeitern): Massenherstellung für wenig Geld und maximierte Einnahmen - das ist nicht mein Fall.
So marschierten ich und mein Partner also durch den riesigen Einkaufspalast, auf der Suche nach dem richtigen Begleiter für Wertsachen.
Einer der Läden, die wir betragen, roch schon am Eingang stark nach diversen Chemikalien, Plastik und Farbstoffen. Wer weiß, was da sonst noch drin ist. Nach einiger Zeit hielt es mein Partner nicht mehr aus und wir verließen den Laden wieder. Genau solche Läden sind es, die ich meide. Sie verkaufen Ware für sich und nicht für den Kunden. Zwar könnte ich mir solche Güter viel eher leisten, aber ich kaufe lieber etwas teurer, hochwertig, bewusst und langfristig, als immer wieder müffelndes Lederimitat (Kunstleder kann man das nicht nennen), das nach wenigen Monaten zwar mit seinem Geruch die Handtasche infiltriert hat, sich aber nicht daran hindern lässt, langsam in seine Einzelteile zu zerfallen.
Und so betragen wir einen kleinen Lederwarenladen. Wir betragen ihn sogar zwei mal. Beim ersten Mal schauten wir uns die Börsen an der Kasse an: viele schöne dabei, aber leider nicht die perfekte. Danach liefen wir mehrmals quer durch das Geschäftechaos und standen am Ende wieder vor dem Eingang zum Lederparadies. Aber diesmal bemerkte mein Partner ein Portemonnaie im Schaufenster. Im Matrosenstil gehalten, von der Größe aber perfekt. Wir schauten es uns an. Verarbeitung sehr gut, Optik sehr gut, Komfort sehr gut - nur die Farbe störte. Aber welch ein Glück! Es gab die Börse noch in zwei weiteren Ausführungen und eine davon hat es in meine Handtasche geschafft!
(Die Bilder werden dem Portemonnaie leider nicht gerecht: ich habe sie gerade eben (ca. 23 Uhr) bei nicht mehr als dem Licht einer Schreibtischlampe gemacht. Dadurch wirken die Farben etwas düster und alles wirkt etwas unscharf.)
So sieht es von vorne aus: ein ausgefallener Schnitt und eine wunderschöne Farbe (die leider wegen der Lichtverhältnisse nicht zur ganz Geltung kommt)
Aunts & Uncles brüsten sich mit guten Konditionen für alle: von den Arbeitern, über den Hersteller bis zu den Endverbrauchern.
Das Portemonnaie besteht aus zwei geräumigen Innentaschen und dem außergewöhnlichen Deckel.
Neben dem mit Reißverschluss versehenen Fach für Kleingeld befinden sich in der unteren Tasche drei Fächer: ein ganz schmales (rechts vom Reißverschluss) und zwei breitere (links). So kann man (wenn man so eine Macke hat, wie ich) sein Geld nach Belieben sortieren.
Ins Portemonnaie passen insgesamt 12 (Kredit-)karten: 6 in die obere Tasche (oben und unten sind jeweils noch zwei separate, schmale, aber große Fächer für größerformatige Papiere)...
... und 6 in die untere, gleich neben den Geldfächern.
Eine geniale Idee: ein kleines, separates Täschchen für unterwegs (z. B. im Urlaub, wenn man nicht gleich alle Papiere mitnehmen will).
Hier sieht man es genau: hochwertiges Wildleder.
Das Täschchen kann man innen im Portemonnaie befestigen...
... und dann ganz leicht nach unten...
... und nach oben schwenken, je nachdem, welchen Teil man gerade erreichen will.
Das Portemonnaie wirkt recht dick - und das ist es auch.
Dennoch liegt es super in der Hand (und ich habe recht kleine Hände).
Alles in allem ein äußerst lohnender Einkauf und für 60 Euro macht meine neue Geldbörse auch noch richtig etwas her! Ich bin jedenfalls sehr zufrieden und kann nur jedem einen Blick auf die Waren von Aunts & Uncles empfehlen. Die Taschen sind preislich allerdings schon wieder in einer etwas anderen Klasse (aber wirklich toll).
Ich freue mich auf viele Monate und Jahre mit meinem neuen Liebling (ich gebe zu gerne damit an, ich finde es einfach so super!) und Euch noch einen schönen Feierabend!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen