Sonntag, 26. Juni 2011

Von Tokio Hotel und Lady Gaga - und dem wieder nichts gelernt haben

Beim Benefizkonzert des "MTV Video Music Aid Japan" traten neben diversen japanischen Stars auch internationale Berühmtheiten auf. So traf man Lady Gaga ganz im japanischen Anime-Stil an: die Augen riesengroß geschminkt, lange, türkise Haarteile, weißblondes Pony und sexy Outfit. Gesungen hat sie, bis auf ein paar kleinere Disharmonien, bombastisch! Insbesondere sei hervorgehoben, dass der Titel "Born this way" mehr als alles andere eine wichtige Message an die Japaner trägt: Trotz allem, ihr seid super! Japan wurde nach der Katastrophe in Fukushima einiges vorgeworfen, politisch, wie gesellschaftlich.
Ein weiterer Act, den sicherlich alle kennen, war Tokio Hotel. Hierzulande hört man (oder ich) recht wenig von ihnen, sind sie doch (letztes Jahr?) in die USA gezogen (zumindest zwei von ihnen?). Ihre Performance kam, meiner Meinung nach, künstlerisch nicht an die von Lady heran (von Bills Outfit mal abgesehen), gesanglich war ich allerdings ziemlich überrascht: nicht nur kann Bill tatsächlich singen (ich kannte bislang nur einige anfängliche Konzerte und die waren Playback), sein Englisch hat sich auch sehr verbessert (ob das wohl damit zusammenhängt, dass er jetzt dort wohnt?). Respekt!
Das einzige, was ich schade finde: ich meine mich daran erinnern zu können, dass es von "Durch den Monsun" auch eine Version mit japanischem Refrain gegeben hat (damals wurde Bill ja nachgesagt, er orientiere sich optisch an japanischen Vorbildern). Sofern dem so ist, wäre es natürlich eine sehr schöne Sache gewesen, die Version zu singen. Die Japaner hätten sich sicherlich gefreut!

Etwas anderes, was ich sehr schade finde: die Bild schreibt, dass andere Stars deswegen nicht angetreten waren, weil sie sich nach der Katastrophe nicht nach Japan trauten.
In solchen Momenten sieht man eben, wer wirkliche Freunde sind.

In einem anderen Beitrag las ich, dass die Konferenz der Internationalen Atomenergiebehörde leider keinerlei Beschlüsse hervorgebracht hat. Es ist, wie immer: zuerst machen die Medien einen großen Hype um eine Sache und die Menschen werden hellhörig, Politiker machen versprechen, Länder rufen zu schnellen Handlungen auf. Doch dann flacht der große Ansturm wieder ab und alles scheint vergessen. "Absichtserklärungen" gibt es, so schreibt man. aber jeder kennt dieses politische "Wischi-waschi"-Gerede. Wenigstens haben sieben weitere der 151 Länder beschlossen, sich an die neuen EU Richtlinien zu halten. Und die anderen: die haben, wie das eben so ist, wie immer nichts dazu gelernt.

Wollen wir hoffen, dass ich mich irre.
Ich jedenfalls werde dem Atomstrom bald "Auf Wiedersehen" sagen und reinen Gewissens weiter bloggen.

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