Donnerstag, 28. Juli 2011

Die goldenen Regeln fürs Abnehmen, die überall im Internet verstreut sind, die aber niemand so richtig beherzigen will


Guten Morgen!
Viele werden das kennen: man schaut in den Spiegel und irgendwo am Körper entdeckt man eine Stelle, die einem missfällt. Dann schaut man genauer hin und entdeckt noch eine Stelle, noch eine Falte, noch eine Rundung zu viel, noch mehr Babyspeck, einen weiteren, kaum sichtbaren Rettungsring... Und wer sich dann noch auf die Waage traut, wünschst sich tunlichst, die erste Zahl gegen eine andere eintauschen oder einfach wegradieren zu können. Und man sitzt so da und denkt sich, wie viel man gerne an sich ändern würde. Und man sitzt und sitzt... Der tag vergeht, dann ein weiterer, eine Woche, Monate, Jahre... Und wieder steht man vor dem Spiegel und stellt dieselben Macken an sich fest, wieder zeigt die Waage Zahlen an, die man nicht sehen will, wieder grübelt man stundenlang darüber nach, wieso es eigentlich so ist, wie es ist.
Der Wunsch, abzunehmen, ist vor allem bei Frauen stark ausgeprägt. Und alle kennen die Gründe dafür: schöne, schlanke Frauen im Fernsehen, im Kino, in Zeitschriften und gerade wenn man beginnt zu glauben, dass es solche Frauen in der Realität ja doch nicht gibt, läuft eine hübsche junge Dame mit den perfektesten Maßen, die man je gesehen hat, an einem vorbei und man meint gesehen zu haben, wie sie höhnisch auf einen herabgeblickt hat, man sei zu fett, zu unförmig, zu unschön... Oft spielt einem da die eigene Fantasie einen Streich, aber mal ehrlich: diese Frauen gibt es wirklich! Wir können uns nichts vormachen: es gibt schlanke, hübsche Frauen, nicht nur im Fernsehen oder in der Zeitschrift.
Bevor man sich die ersten Diätpläne im Internet anschaut sollte man sich folgendes bewusst machen:
Goldene Regel Nummer 1: Jeder Menschen, absolut jeder Mensch, hat irgendetwas an sich, mit dem er nicht zufrieden ist. Leider sind es gerade die körperlichen Proportionen, die besonders sichtbar sind. Aber fürs Dünnsein gilt wie für Geld: es allein macht nicht glücklich.
Viele Frauen setzen sich, unzufrieden mit irgendetwas, in den Kopf: "Ich muss abnehmen!" Komischerweise scheint dies für viele die Lösung auf alle möglichen Probleme zu sein: Stress? Ich muss abnehmen! Widerspenstige Haare? Ich muss abnehmen! Die Jeans sitzt nicht? Ich muss abnehmen! Rot steht mir nicht? Ich muss abnehmen! XY mag mich nicht? Ich muss abnehmen! GNTM läuft? Ich muss abnehmen! etc. etc. Dass Abnehmen bei Stress nur noch mehr Stress bedeutet? Völlig egal. Dass widerspenstige Haare über dünnen Körpern nur noch widerspenstiger wirken? Belanglos. Das eine Jeans und ein Po einfach verschiedene Formen haben könnten? Kann nicht sein. Wem Rot nicht steht, dem steht vielleicht Grün? Ach, was... ich will aber Rot! Jemand mag dich nicht? Traurig, aber wer Dich nicht mag, wird Dich auch dünner nicht besser finden. GNTM sucht mal wieder das schönste Mädchen Deutschlands? Habt ihr die eigentlich mal von vorne gesehen? Im Gesicht? Wie viele von denen sind "schön" und nicht einfach nur dünn? Und was die Ausnahmen angeht: ja, die gibt es. Aber an den Genen kann auch eine Diät nichts ändern.
Goldene Regel Nummer 2: Niemand muss abnehmen, es sei denn, sein Gewicht macht ihn krank!
Goldene Regel Nummer 3: Wer ständig nur an sich herum meckert, bekommt hässliche Unglücksfalten, die sehen auch an dünnen Menschen s*****e aus.
Goldene Regel Nummer 4: Wer von Dir erwartet, dass Du schlanker sein solltest, als Du bist, es sei denn, Du bist dadurch gesundheitlich gefährdet, der wird, wenn Du schlanker bist nur noch mehr Erwartungen an Dich haben. Das nennt manHabgier - und niemand sollte Dich irgendwie anders haben wollen, schließlich gehörst Du doch Dir.
Viele bemitleiden Dinge an sich, für die sie gar nichts können. Da wären z. B. die zu breiten Hüften. Schmale Schultern, eine schöne Oberweite, eine schlanke Taille und dann... folgen diese monströsen, abartigen Ausgeburten eines Beckens: die Hüften! Zwei mal so groß wie der eigene Kopf, sie passen in keine Hose, jede Hälfte braucht in der Bahn einen Sitzplatz für sich! Hey, übertreiben wir es mal nicht. Es sind bloß Hüften. Ja, niemand hört gerne, dass die Evolution vorsieht, dass breithüftige Frauen besonders gebärfreudig sind. Das ist uns doch egal! Auf eine leichte Geburt würde so manche verzichten, wenn ihre Hüften bloß ein klein wenig schmaler wären. Wieso keine Frau auf die Idee kommt, die positiven Eigenschaften einfach für sich zu nutzen? "Man, hast Du breite Hüften." "Ja und? Dafür erwarten mich keine Schwangerschaftsstreifen, ich werde meinem Mann vor Scherzen nicht die Hand brechen und mein Kind noch vor der Geburt dafür verfluchen, dass es aus mir heraus will." Ja, das klingt gemein, aber würde man sich danach nicht besser fühlen, als wenn man gesagt hätte "Ja, die sind verdammt breit. Ich hätte gerne so Hüften, wie Du."?
Goldene Regel Nummer 5: Die Gene. Wieso ignorieren alle immer ihre Gene? Ja, man wünschst sich, sie wären nicht da. Aber sie sind da! Und darüber jammern hilft auch nicht. Mach das Beste aus Deinen Genen! Du hast sie, weil Du nur mit ihnen perfekt bist.
Goldene Regel Nummer 6: Krieg den A***h hoch! Ja, das war vorhin schon mal Thema. Man sitzt und sitzt und sitzt... Würde man wenigstens während eines Spaziergangs darüber nachdenken, wie unzufrieden man ist, hätte man die Hälfte schon geschafft.
Goldene Regel Nummer 7: Was wir wollen ist nicht abnehmen, sondern einen schöneren Körper. Für uns. Wer das nicht für sich will, hat schon verloren. Denn andere können einen zu schnell aufgeben. Bis man etwas für jemand anderen getan hat, hat der sich vielleicht schon etwas Neues überlegt. Und welche Frau tut nicht gerne etwas für sich? Mal ganz unabhängig von allen anderen?
Goldene Regel Nummer 8: Richtig, wir wollen nicht abnehmen, sondern einen schöneren Körper. Wer wirklich Übergewicht hat, der sollte abnehmen. Wer aber eigentlich schon schlank ist, aber hier und da noch etwas ändern möchte, der braucht nicht leichter werden. Ein dünner Körper, bei dem die Haut unter den Knochen her schwabbelt ist nicht ansehnlicher, als ein fülliger Körper, an dem alles herunter hängt. Genau kann ein fülliger, aber straffer Körper viel erotischer sein, als ein dünner , der in sich zusammen zu fallen droht. Optimal ist daher nicht "dünn", sondern, nennen wir es, stramm.
Goldene Regel Nummer 9: So schwer man sich damit auch tut, Bewegung und Fitness sind absolut unerlässlich für einen schönen Körper. Doch es muss nicht immer der klassische Sport sein! Die Wenigsten können sich vorstellen, dass ausgerechnet die Dinge, die Spaß machen oder die wir sowieso tun müssen zur Fitness beitragen können. Wer gerne ausgeht, sollte Tanzen gehen. Ob in einem Club oder bei jemandem zu Hause, Tanzen ist die spaßigste Fitness überhaupt! Man sollte allerdings auf Alkohol und Snacks zwischendurch verzichten. Nur Wasser trinken, wenn man Durst bekommt. Wer sich unter Menschen unwohl fühlt, kann einfach zu Hause tanzen. Beim Putzen der Küche einfach das Radio aufdrehen und sich mal völlig gehen lassen! Statt zu gehen, einfach mal von Zimmer zu Zimmerhüpfen oder auf Zehenspitzen laufen, als würde man einen Parcours machen. Spaß haben ist das beste Mittel und das einfachste: denn Spaß haben kann man, wenn man will, überall! Jede andere Art von Fitness ist natürlich auch von Vorteil.
Goldene Regel Nummer 10: Auf Gesundheit und Wohlergehen achten. Wer unglücklich ist, dem wird auch ein schönerer Körper nicht helfen, das sagte ich ja bereits. Daher ist es wichtig, sich nicht nur gesund zu verhalten, sondern auch, sich gesund zu ernähren und auf das eigene Wohl zu achten. Man darf sich zu nichts zwingen. Was aber Voraussetzung ist, um von dieser Regel Gebrauch machen zu dürfen, ist ein Plan. Zunächst sei gesagt, dass Kalorienzählen kein Muss ist, es ist aber immer gut, einen Überblick darüber zu haben, was in dem, was man isst drin ist. 100g können zwar wenig enthalten, aber man isst doch für gewöhnlich etwas mehr. Wie viel isst man wirklich? Isst man kalorienarm kann man ruhig mehr essen, isst man kalorienreich, und das ist durchaus erlaubt, sollte man halt an den Portionen schrauben. Ein Beispiel für einen Ernährungsplan wäre (außer, dass man sich dringend eine Ernährungspyramide anschauen sollte): jede Woche ein Lebensmittel aussuchen, dass absolut tabu ist und eines, das man in einem bestimmten Maße diese Woche genießen darf. Z. B.: eine Woche lang keine Sahnesoßen, dafür drei Schokoriegel, die man in dieser Woche essen darf. Das kann man auch auf mehrere Wochen oder Monate beziehen.
Mein letzter Versuch: einen Monat lang keine Snacks. Snacks sind die Dinge, die ich zwischendurch gerne esse. Das können Süßigkeiten, Knabbereien aber auch kleine Mahlzeiten sein.
Tja, das wars auch schon. Ob nun abnehmen, einen schöneren Körper bekommen oder ein besseres Körpergefühl: wer diese Regeln beachtet, diszipliniert ist und sich all den eigenen, noch so kleinen Macken stellt wird es schaffen. Viel Erfolg!

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